Umbruch & Möglichkeit zum Aufbruch

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Das Cover lässt mich ein bisschen ratlos zurück… der Hund weckt mein Interesse - aber hauptsächlich der Titel fängt meine Aufmerksamkeit ein. Wie ist es möglich eine vollständige Liste aller vergessenen Sachen zu führen…?
Schnell. Erst man in der Leseprobe die Ich-Erzählerin ist an einem Wendepunkt ihres Lebens, getrennt lebend die Kinder kurz vor dem Auszug, beginnt sie sich zu fragen, wie sie so wurde wie sie ist.
Spannend finde ich die Thematik, dass sie als einzige in der Familie so anders ist, als das restliche blonde und weibliche Imperium eben dieser Familie. Dennoch spürt man in den Gesprächen mit ihrer Mutter und ihren Schwestern, welche macht sie trotzdem über die Protagonistin haben.
Typisch Knecht, evtl, auch typisch österreichisch liebe ich den Humor und die Selbstironie in dem Roman. Sprachlich und stilistisch besonders gut gefallen hat mir die Szene mit dem Mann im Mercedes-Kofferraum auf dem Parkplatz und die Szene mit Jonny beim Hundespaziergang im Wald. Auch das nachdenken über die Positiv besetzte Solitude finde ich spannend.
Gerne würde ich erfahren wie es die ich-Erzählerin schafft ihren Umbruch zu bewältigen, ihre Familiengeschichte zu sortieren, wagt sie einen Aufbruch - z.b. die Möglichkeit wegzuziehen oder einen neuen Untermieter zu suchen. Was macht es mir ihr wenn die Kinder weg sind? Und vor allen Dingen : was ist mit den vergessenen Dingen?Was passiert wenn sie ihr wieder einfallen….