Ein Buch, das beeindruckt!

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holzfrieden Avatar

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Das Titelbild von Doris Knechts Roman, sowie der Titel selber, haben mich sofort angesprochen. „Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe“ ist schon ein starker Titel. Denn das ganze ist ja eigentlich absurd. Wie kann ich eine Liste schreiben, mit Dingen, an die ich mich ohnehin nicht erinnere… Im ersten Kapitel des Buches, „Der Hund“ genannt, muss man direkt schmunzeln, weil die dort beschriebene Szene eines ins Auto kotzenden Hundes einfach so bildlich ist, dass man sowohl mit dem Hund als auch mit der Fahrerin zwar Mitleid empfindet, aber auch die Komik spürt. Die Ich-Erzählerin lässt den Leser tief in ihre Gedankenwelt blicken. Doris Knecht versteht es dabei wunderbar, das alltägliche deutlich werden zu lassen, ohne dass es banal wirkt. Das ist wirklich großartig! Auf der Seite 25 findet man dann eine unvollständige Liste der Dinge, die die Ich-Erzählerin in ihrem Leben verloren hat. Knecht spielt also mit ihrem Titel. Sie führt den Leser durch das Leben, der Ich-Erzählerin in kurzen Kapiteln und lässt dabei das Banale besonders werden. Doris Knechts Art zu erzählen ist auch sehr besonders. Immer wieder reflektiert die Protagonisten ihre Gedanken und ist dabei oft sehr ehrlich mit sich selbst. Dieses Buch zu lesen, war für mich ein großer Genuss.