Getrübte Dorfidylle voll britischem Charme

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Der Roman „Eine von uns“ von Harriet Cummings ist als deutsche Übersetzung 2017 im Paul Zsolnay Verlag Wien erschienen. Die englische Originalausgabe ist im selben Jahr unter dem Titel „We All Begin as Strangers“ erschienen.

Die Dorfgemeinschaft in dem kleinen englischen Dorf Heathcoat ist aufgebracht. Die Häuser der Bewohner werden vom Fox heimgesucht, der schmutzige Fußspuren auf der Treppe und Fingerabdrücke an den Badezimmerspiegeln hinterlässt. Er verändert Dinge, entwendet Sachen und platziert dafür andere Gegenstände in den Häusern. Was harmlos beginnt, bekommt bald einen bitteren Beigeschmack, als eine Bewohnerin der englischen Provinz verschwindet und alle anderen Dorfbewohner in Panik ausbrechen. Als eines Tages eine Bewohnerin des Dorfes verschwindet geraten alle in Panik. Deloris, die gerade erst ins Dorf geheiratet hat, und einige andere Bewohner begeben sich auf die Suche, nach der schüchternen jungen Frau, die auf den Namen Anna hört. Und während sich die Dorfbewohner bewaffnen, bekommen sie langsam nicht nur Angst vor dem Einbrecher, sondern auch voneinander. Ist einer von ihnen der geheimnisvolle Fox?

Ich habe mich an mehreren Stellen des Buches dabei ertappt mich selbst und meine Meinung gegenüber meiner Mitmenschen zu hinterfragen. Kenne ich meine Nachbarn eigentlich wirklich? Nehme ich meine Mitmenschen als einzelne Personen war, oder aber nur als Masse an nebenan lebenden Menschen? Der englische Originaltitel „We All Begin as Strangers“ beschreibt das Buch, das ich mit Freude gelesen habe, sehr gut. Lasst uns das Fremd-Sein hinter uns lassen!

Harriet Cummings gelingt es durch ihre lockere und mitreißende Schreibweise die Leser dazu zu bringen, die Dorfidylle zu hinterfragen. Sie erzählt eine spannende Geschichte, die teilweise schrullig romantisch wirkt, obwohl sie ein ernstes Thema behandelt und so meiner Meinung nach richtig britisch ist. „Eine von uns“ ist meiner Meinung nach ein Geheimtipp für alle Liebhaber britischer Literatur.