Plätschert so dahin

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mowala Avatar

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Harriet Cummings legt für ihren Roman eine Geschichte aus ihrer Kindheit zugrunde, als in den 80 er Jahren in einem Ort in England und dessen Umgebung immer wieder Einbrüche stattfanden, bei denen nichts wirklich wertvolles gestohlen wurde aber immer der Eindruck des Eindringens da war.

In dem kleinen Ort Heathcote verschwinden immer wieder kleine Gegenstände aus den Häusern der Einwohner, Spuren bleiben auf den Böden und der Eindruck , das irgendetwas anders ist bleibt.
Die Polizei ist erfolglos.
Das Misstrauen unter den Nachbarn wächst, jeder verdächtigt jeden, der geheimnisvolle „Fox“ zu sein.
Die Situation spitzt sich zu als Anna, eine zwar allseits beliebte aber wenig beachtetet junge Frau aus der Nachbarschaft spurlos verschwindet.
Das Unbehagen wächst, erste Beschuldigungen werden laut.

Der Leser bekommt einen Einblick in das Leben einzelner Dorfbewohner und bald wird klar, dass jeder sein kleines oder größeres Geheimnis hat und einen Grund etwas vor seinen langjährigen Nachbarn zu verbergen,
„Eine von uns“ erzählt eher unaufgeregt wie eine Dorfgemeinschaft unter dem wachsenden Druck einer Bedrohung, die offenbar nicht vom außen kommt, zerfällt und jeder jeden verdächtigt, gut gehütete Geheimnisse ans Tageslicht dringen.

„Sehr britisch und sehr spannend – als hätte Laura Ashley Alfred Hitchcock zum Five o’clock tea geladen“ Zitat Paulus Hochgatterer
Sehr britisch – eher nicht so, den Charakteren fehlte dies spezielle liebenswerte Spleenigkeit, es hätte auch ein Dorf in Niedersachsen, Bayern oder sonst wo sein können.
Sehr spannend – es existiert kein wirklicher Spannungsbogen, das Augenmerk liegt eher auf der Entwicklung der Persönlichkeiten, das Ende ist unerwartet aber wird nicht unbedingt mit Spannung erwartet.

Frau Cummings versteht sich auf die zwischenmenschlichen Töne, sie beschreibt einfühlsam die Personen und ihre Gefühlswelten, sowie die Entwicklung, die die Protagonisten aus den Geschehnissen heraus durchmachen und wie sie unter dem Druck zerbrechen oder wachsen.

Die Erzählung plätschert ohne große Action oder Highlights recht angenehm dahin. Der Reiz liegt für mich ausschließlich in der Betrachtung der zwischen menschlichen Ebenen. Mitunter wird das Lesen dadurch etwas zäh.