Eine wundersame Weihnachtsreise

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yaya Avatar

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Sie hasst Weihnachten und alles Drumherum. Sie lebt allein, kümmert sich ab und an um eine alte Frau und studiert in Leipzig, während ihre Mutter mit einem neuen Mann und ihrem kleinen Bruder in Berlin leben. In den Augen des Stiefvaters bringt Anna nicht wirklich etwas zustande. Deshalb scheut sie sich auch davor, über die Weihnachtstage zu ihrer Familie zu fahren und flieht lieber in den Süden. Doch eine Mail ihres Bruders lässt sie sich um entscheiden und ihr steht ein Familienweihnachten bevor.

Anna ist mir auf Anhieb sympathisch gewesen mit ihrem Alter, ihren Problemen und ihrer Art. Sicherlich ist es gewöhnungsbedürftig von jemand zu lesen, der Weihnachten so verabscheut wie sie. Der Spitzname "Grinch" zaubert in diesem Zusammenhang wirklich ein Lächeln auf die Lippen. Dennoch ist mir Anna ans Herz gewachsen und die Beziehung zu ihrem Bruder finde ich sehr herzerwärmend und niedlich beschrieben. Frau Hallmann nimmt den Platz der gutmütigen Großmutter ein, die in dieser Geschichte sicherlich nicht fehlen darf. Die weihnachtliche Stimmung ist wunderbar eingefangen und fast könnte man die gebrannten Mandeln riechen. Vor allem entsteht fast der Wunsch über den Leipziger Weihnachtsmarkt zu schlendern, selbst wenn "Last Christmas" durch die Luft tönt. Die Hektik und die Geschenksuche lassen wahrscheinlich den ein oder anderen mit Graus an die Vorweihnachtszeit denken, aber hier wird alles so beschrieben, dass man eher darüber schmunzelt. Auch wirft die Leseprobe einige Fragen auf, für die es sich lohnen würde, weiterzulesen. Sei es das Geschenk, was Frau Hallmann Anna macht, das Zusammentreffen mit ihrer Familie oder ob Anna wirklich die Wehnachtstage bei ihrer Familie übersteht und ihre eigenen Wünsche dabei in Erfüllung gehen.
Der Schreibstil fängt die Stimmung wunderbar ein, so als klingelten einem wirklich Glöckchen im Ohr. Die Bilder, die beschrieben werden, sind manchmal bekannt, stimmen nachdenklich oder zaubern ein Lächeln auf die Lippen.

Diese Leseprobe scheint eine Einladung zum perfekten Buch für einen Winterabend zu sein oder für die, die sich jetzt schon Weihnachten wünschen. Die Leseprobe macht eindeutig Lust darauf zu erfahren, wie es mit Anna weitergeht und weckt den Wunsch, dass am Ende alles gut wird.