Noch unentschlossen

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rebekka Avatar

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Also, eigentlich kann ich Menschen, die über den Weihnachtsstress, den damit verbundenen Kaufrausch ihrer Mitmenschen und den angeblichen Zwang zum Familiären meckern, überhaupt nicht ausstehen. Dinge schlecht zu reden, die anderen Menschen Freude machen, halte ich für keinen guten Wesenszug. Natürlich ist auch am "Fest der Liebe" nicht immer alles positiv. Aber wer nur die negativen Seiten der Vorweihnachtszeit zur Kenntnis nimmt und sich an jeder Kleinigkeit stößt - so wie es die Hauptperson Anna offenbar tut - löst bei mir Kopfschütteln aus.

Dennoch hat mich die Leseprobe neugierig gemacht. Anna hat also offenbar als junger Mensch die Weihnachtseinkäufe mit ihrer Mutter genossen. Was ist nur passiert, dass sich diese Einstellung in das genaue Gegenteil verwandelte? Ich hoffe, dass sich diese Frage im Laufe der Geschichte klärt.

Versöhnt mit Anna hat mich die Tatsache, dass sie ihren kleinen Bruder so sehr liebt, dass sie zu den Feiertagen - anstatt wie sonst immer in den sonnigen Süden - zu ihrer Familie nach Berlin fährt. Offenbar ist sie kein bißchen eifersüchtig auf den verhätschelten Nachkömmling, obwohl sie allen Grund dazu hätte. Außerdem ist sie nett zu einer alten Dame, der sie unentgeldlich im Haushalt hilft. Das spricht für sie.

Obwohl ich Corinna Bomann als Autorin schätze, bin ich nach dieser Leseprobe sehr unentschlossen, ob ich das Buch mögen werde oder nicht. Die Beschreibung des Bruders beispielsweise halte ich für einen Witz. Ein Neunjähriger, der sich ein Märchenbuch wünscht? Wo gibts denn so was? Bestimmt nicht in dieser Zeit und in diesem Land. Es bleibt also abzuwarten, ob es sich lohnt, dieses Buch zu lesen.