Oh wie sehr es weihnachtet

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Das Buch "Eine wundersame WInterreise" startet mitten im besten Weihnachtsstress in Leipzig. Mittendrin Anna, die Protagonistin der Handlung. Anna hingegen ist eine absolute Weihnachtshasserin, nicht umsonst hat sie im vergangenen Jahr einen grünen Schal bekommen zusammen mit dem Spitznamen "Grinch". Normalerweise verbringt die 22-jährige Studentin die Weihnachtstage in wärmeren Gefilden, bevorzug auf anderen Kontinenten. Nur dieses Jahr scheint dies nicht möglich zu sein, da sie in der Uni sehr eingespannt war und deshalb nur noch ihren Mini-Job bei Frau Hallmann ausführen konnte. Für die alte, freundliche Dame geht Anna einmal die Woche einkaufen. Stehts haben die beiden ein nettes und offenens Gespräch, so auch im ersten Kapitel. Und worum sollte es sich anderes drehen, als um Weihnachten. Frau Hallmann steht wieder eine Zugreise durch die gesamte Bundesrepublik bevor um Kinder und Enkelkinder zu Weihnachten zubesuchen. So richtig Lust hat sie dazu allerdings auch nicht. Wieder zu Hause angekommen, fängt Anna nach einem günstigen Last-Minute-Angebot zu schauen, als sie eine eMail von ihrem 9jährigen Bruder Jonathan erreicht, ob sie denn Weihnachten nicht nach Hause kommen könne. Das hat sie seit Jahren vermieden. Mit ihrem Stiefvater versteht sie sich nicht, da er immer an ihrer Studienwahl und ihrem Lebensstil herumkritisiert, ihre Mutter springt früher oder später auf den Zug auf, nur Jonathan liebt sie über alles. Deswegen entschließt sie sich kurzfristig ihrem kleinen Bruder eine Freude zu machen und ihn zu den Feiertagen zu besuchen.
Im dritten Kapitel wird der Leser in Leipzigs Innenstadt entführt, wo Anna notgedrungen Weihnachtsgeschenke für ihre Familie kaufen muss. Es ist ein wahres Horrorszenario für sie, die sonst wirklich jedwegen Kontakt mit Weihnachten vermeidet.

Corinna Bomann besticht auch hier wieder mit ihrer gewohnt bildhaften Erzählweise. Man hat als Leser beinahe den Duft von gebrannten Mandeln in der Nase und die Zeilen von "Last Christmas" im Ohr. Man fühlt sich sofort in die Geschichte aufgenommen, da die Charaktere schon in dem kurzen Ausschnitt liebevoll herausgearbeitet sind. Man merkt, dass da natürlich mehr dahintersteckt, als nur der Weihnachtshass und die Flucht vor eben diesem Fest. Anna wird als sehr gefühlsvoller Mensch beschrieben.
Dieses Buch verspricht eine wunderschöne Lektüre für die kommenden kalten Tage zu sein, denn schon die ersten Seiten waren sehr "kuschelig". Natürlich ist hier kein atemberaubener Thriller zu erwarten, vielmehr eine schöne Wintergeschichte, die trotzdem spannend erzählt sein wird und den Leser mitreißen wird.
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie diese Geschichte weitergeht.