Moderne, etwas saloppe Weltgeschichte für Kinder und Jugendliche

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lazephyr Avatar

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Der Versuch, die Weltgeschichte in einem einzigen Buch zusammenzufassen, ist nicht neu. Dass das ein unmögliches Unterfangen ist und Abstriche gemacht werden müssen, ist verständlich. Daher ist "Einfach Alles!" eine sehr gewagte Ansage. Mir persönlich hätte daher ein etwas wenig protziger Titel besser gefallen.
Aber natürlich geht es um den Inhalt. Das Cover zeigt schon die Stärke des Buches: Das Wissen wird bunt und unterhaltsam vermittelt. Die Texte sind abwechslungsreich durch Karten, Illustrationen und Fotografien, z.B. von Bauwerken, Artefakten und Kunstwerken ergänzt. Die Sprache richtet sich an Kinder und Jugendliche: sie ist einfach und teilweise salopp. Der Leser wird immer wieder direkt angesprochen. Ob das funktioniert, kann ich leider nicht beurteilen, da mein Sohn noch zu jung ist. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es besser ankommt, als der trockene Ton der Schulgeschichtsbücher. Diese verlieren sich immer wieder in Details, so dass einem der Kopf vor lauter Jahreszahlen schwirrt. Bei "Einfach Alles!" ist eher das Gegenteil der Fall. Es bleibt sehr oberflächlich. Aus meiner Sicht dient es also nur, um einen groben Überblick zu bekommen. Bei tieferem Interesse an dem einen oder anderen Thema sollte dringend in einem anderen Buch weitergelesen werden. An manchen Stellen war ich mir nicht sicher, ob die vereinfachte Darstellung tatsächlich so richtig ist.
Leider finde ich die einzelnen Abschnitte in einem Kapitel sehr sprunghaft. Es geht über eine oder zwei Seiten um ein Thema. Dann folgt ein neuer Absatz, der zumindest mit einer Initiale hervorgehoben ist, in dem ein ganz anderes Thema beginnt. Diese Wechsel sind manchmal sehr abrupt. Und auch innerhalb eines Abschnitts werden Informationen manchmal seltsam kombiniert. Beispiel aus dem antiken Griechenland: In einem Abschnitt geht es von den ersten olympischen Spielen über zur Erziehung von Jungen und Mädchen in Sparta.
Zusammengefasst gesagt: Inhaltlich hat es Schwächen, was zum Teil einfach daran liegt, dass zuviel in ein Buch gepackt werden sollte. Ausgeglichen wird es durch die schöne Gestaltung. Wenn es seine Leser dazu bringt, sich bei manchen Themen noch tiefer zu informieren, hat es auf jeden Fall etwas Gutes bewirkt.