»Große Literatur bewahrt etwas von ihrer Zeit, bleibt dabei aber unvergänglich.«

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Im Frühjahr des vergangenen Jahres stand Klaus Willbrand kurz davor sein Antiquariat für immer zu schließen und nahm als letzte Möglichkeit das Angebot der befreundeten Digitalberaterin Daria Razumovych an. Über Nacht wurde er regelrecht zum Star. Auch bei mir dauerte es nicht lange, bis ich den Account vom Algorithmus empfohlen bekam.

Was für ein Wissen über Literatur muss Klaus Willbrand gehabt haben? Dass er es hatte, zeigte er uns bereits in seinen Videos und jetzt auch in Buchform.
Bei beiden wurde er von Daria mehr als nur unterstützt, weshalb beide im gleichen Zug genannt werden müssen. Ohne sie wäre sein Antiquariat längst geschlossen. Was dies für sein Vermächtnis bedeuten würde, welches nun ein ganz anderes ist und an dem viele teilhaben, ohne ihn überhaupt gekannt zu haben, möchte man sich gar nicht ausmalen. Am liebsten würde man ihn noch gerne weiterhin über Literatur reden hören.

Dieses Buch erzählt autobiografisch Klaus‘ Lebensweg, der alles andere als linear verlief und gerade deswegen so spannend ist! Dabei stellt er deutschsprachige, angloamerikanische und französische Autor*innen vor, die einerseits ihn selbst zeitlebens begeistert und andererseits die Literaturlandschaft geprägt haben. Zu manchen gibt es ausführlichere Anekdoten, zu anderen eher schlichte Kurzbeschreibungen und Werkempfehlungen.

Dieses Buch berührt einen allein schon, weil mehrere Menschen – Schreibende und Lesende – die gleiche Leidenschaft für großartige Literatur teilen. Was uns Klaus und Daria hinterlassen haben, ist ein Text, der sich seinem Leben, der Literatur und nicht zuletzt der schicksalhaften Begegnung mit Daria beschäftigt und zugleich keinen Lesekanon vorschreibt, sondern vielmehr Anregungen für mögliche zukünftige Lektüren gibt.
Wie gerne hätte ich, besonders von seinen autobiografischen Anekdoten und persönlichen Erlebnissen mit Autor*innen noch mehr gelesen, seinen Gedanken gelauscht und gewünscht, dass er die Veröffentlichung hätte miterleben können.