"Smart Cooking" - einfacher geht's wirklich nicht

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mrsamy Avatar

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„Einfacher geht`s nicht“ – mit diesem Slogan wirbt Björn Freitags neuestes Kochbuch „Smart Cooking“. Der Anspruch des Sternekochs: entspanntes Kochen mit einigen wenigen guten Zutaten ganz ohne Stress beim Einkaufen und nachfolgendem Küchenchaos. Das kann funktionieren und auch noch schmecken? Ja, es kann und das auch noch sehr gut! Im Kochbuch finden sich Rezepte zu den Themen Fleisch, Geflügel, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte sowie Suppen und Salate. Es ist hier also für jeden Alltagstyp etwas dabei, nur wenn man etwas Süßes auf den Tisch soll, so sucht man hier vergeblich. Man muss aber ehrlicherweise sagen, dass ein Nachspeisenkapitel nicht wirklich zum Konzept des Buches gepasst hätte. Es werden Speisen präsentiert, die man auch noch kochen mag, wenn man einen anstrengenden Tag hinter sich hat und nicht auf ein gutes Abendessen verzichten mag.

Besonders gut gefällt mir die Basic-Liste, die alle Lebensmittel enthält, die man nach Meinung von Björn Freitag stets im Haus haben sollte. Bis auf einige wenige Ausnahmen, wie beispielsweise Wacholderbeeren und Ingwerpulver, kann ich dieser Liste nur zustimmen. In den einzelnen Rezepten finden sich dann noch ein paar wenige Zutaten, die man frisch dazu kaufen muss. Hervorzuheben ist, dass man diese wirklich gleich beim Supermarkt an der nächsten Ecke bekommt und nicht erst lange nach einem Laden suchen muss, der das Gewünschte im Angebot hat. Jedem Rezept werden zwei Seiten eingeräumt, wobei eine davon das fertige Gericht in schönster – aber bodenständiger – Optik präsentiert. Die Rezepte selbst sind kurz und prägnant. Die Schrift ist relativ groß und die Zutaten jeweils fett markiert. Angaben zu den Portionen sowie zur Arbeits- und Kochzeit finden sich ebenfalls.

Ansprechend finde ich, dass die benötigten Arbeitsmittel (wie Topf, Pfanne oder Blech), grafisch hervorgehoben werden. Meist benötigt man tatsächlich nur eine Pfanne oder einen Topf für ein ganzes Gericht. Zum Teil ist jedoch ein wenig Trickserei dabei. So kann man sich benötigte Nudeln etwa direkt aus dem Kühlregal holen oder komplett selbst machen (Zubereitung wird im Kapitel Grundrezepte erläutert). Das einfache Kochen von Nudeln ist entsprechend nicht vorgesehen, würde es doch bedeuten, dass man zur Pfanne auch noch einen Topf bräuchte. Die Gerichte selbst sind für meinen Geschmack bodenständig mit dem ein oder anderen Pfiff. Es gibt nichts, was wirklich außergewöhnlich oder gar exotisch anmutet, was ich absolut positiv finde. Trotzdem sind die meisten Rezepte für mich neu, da verschieden bekannten neu miteinander kombiniert wird – etwa eine Pizza, die mit Tomaten, Trüffeln und Lachs besticht. Schade finde ich, dass die Rezepte keinen wirklichen Namen haben, sondern sich immer nur in folgender Form präsentieren: Lauch / Joghurt/ Curry / Beefsteak. Natürlich kann man so die Hauptzutaten auf einen Blick erfassen und die Aufmachung unterstreicht den jungen und hippen Charakter des Buches, aber mit der Zeit ist es doch ziemlich nervig. Das ist aber auch das Einzige, was es an diesem Kochbuch mit zahlreichen richtig leckeren Rezepten zu bemängeln gibt.

Mit „Smart Cooking“ gibt es nun auch nach einem anstrengenden Tag keine Ausrede mehr, warum nicht etwas Leckeres auf den Tisch sollte. Schließlich kann Kochen und Essen eine Wohltat für die Seele sein.