Eins: Das Leben aus der Sicht eines siamesischen Zwillings

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signalhill Avatar

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Liest man die Leseprobe von Sarah Crossans „Eins“, so meint man, es müsse sich um eine autobiographische Erzählung handeln. Sie erzählt von zwei siamesischen Zwillingen, Tippy und Grace, die nun zum ersten mal eine richtige Schule besuchen sollen. Beschrieben werden ihre Gedanken und ihre Sorgen aus der Sicht von Grace, aber auch ihr Zusammenleben als zwei Personen mit einem Unterkörper wird thematisiert. Dabei schwankt der Leser immer wieder zwischen traurig und lustig, denn obwohl das Schicksal der beiden so dramatisch ist, durfte ich in der Schilderung immer wieder lachen und hatte das Gefühl, so kann man nur darüber schreiben, wenn man das selbst erlebt hat.

Dabei nutzt die Autorin einen gedichtartigen Schreibstil, über den ich mich erst gewundert habe, aber tatsächlich gelingt es ihr damit einfach hervorragend, immer wieder bissige oder witzige Pointen zu bringen, so dass stets stutzen muss und ergriffen ist oder einfach mitlachen muss. Dies ist so gut gelungen, wie ich mir das nicht hätte vorstellen können. „Eins“ muss ich einfach lesen und würde daher gern ein Vorablesen-Exemplar rezensieren.