Fast ganz normale Schwestern

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boris g. Avatar

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Ein beklemmendes Thema. Coming of age-Geschichte unter ganz besonderen Vorzeichen: Die Ich-Erzählerin Grace ist siamesischer Zwilling mit Tippi. Die Leseprobe liest sich wie so viele andere Jugendromane, und doch ist hier alles ganz anders. Nie allein sein, einen Körper teilen, keinerlei Privatsphäre - und das in einem Alter, wo die Hormone ohnehin Tango tanzen. Und es scheint, dass sich Grace in der neuen Highschool zum ersten Mal verliebt, in Jon. Doch wie soll das gehen?
Ein sehr berührender und besonders sympathischer Text zu einem sehr ungewöhnlichen Thema, und so wie es aussieht, gleitet das Buch auch nicht ins larmoyant-pathetische ab. Als Leser hat man fast das Gefühl, voyeuristisch distanzlos zu sein, um sich in die Geschichte einzulassen, doch die Normalität, die die Grace-Figur vermittelt, lässt diesen Eindruck schnell verschwinden.
Störend ist der Schriftsatz, der den Lesefluss sehr bremst.
Die Leseprobe ist vielversprechend, ich habe Grace und ihre Schwester schon ins Herz geschlossen.