Das Leben eines siamesischen Zwillings

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campino246 Avatar

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Grace erzählt aus ihrem Leben. Sie ist 16 Jahre, muss demnächst ihren Privatunterricht beenden und in eine öffentliche Schule gehen. Und sie ist ein siamesischer Zwilling, fest verwachsen mit ihrer Schwester Tippi. Ihre Eltern verwenden das ganze Geld für ihre medizinische Versorgung, ihre andere Schwester will Ballerina werden, muss dafür aber selbst Balletunterricht geben um es zu finanzieren.

Bei der Leseprobe war ich mir nicht sicher, ob ich mit dem Schreibstil in Versform klar komme. Dadurch wird die Erzählung sehr reduziert, was ich aber an dem Buch sehr positiv empfunden habe. Es gibt keine unnötigen Beschreibungen, sondern der Fokus liegt auf den Gefühlen der Erzählerin und diese werden ungeschönt präsentiert. Zunächst schafft es die Erzählerin dem Leser selbst den Spiegel vorzuhalten. Wer hat nicht schon hin geschaut, wenn jemand anders ist? Aber sich nie Gedanken gemacht, dass sich der Betroffene damit unwohl fühlt. Beim Lesen des Klappentextes fragt man sich unweigerlich, wie die beiden klinisch zusammen gewachsen sind. Dass sie das von vielen gefragt werden, war mir nicht bewusst. Und dann gibt es noch die, die sie als Monster sehen. Durch die Erzählerin Grace eröffnen sich neue Perspektiven für den Leser.

Ich will nichts über das Ende verraten, hätte mir aber ein etwas anderes Ende gewünscht. Das Ende war doch etwas vorhersehbar.

Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen und bin sehr begeistert. Auch das Cover wirkt in echt nochmal viel besser als auf dem Foto. Die Gestaltung hat mich sehr beeindruckt und passt sehr gut zum Thema. Einziges Manko an dem Buch war für mich das Ende und das war trotzdem nicht schlecht.