Sarah Crossan - Eins

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jecke Avatar

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*nach-worten-such*
Als ich dieses Buch damals sah, hoffte ich, dass es etwas Besonderes ist - schon die Thematik ist ja nicht alltäglich (in Büchern).
Als ich das Buch in den Händen hielt, fühlte ich, dass es etwas Besonderes werden könnte - denn allein die Aufmachung mit dem durchsichtigen Plastikumschlag, der das Cover vereint und spaltet, macht es zu einem Hingucker.
Als ich das Buch beendet hatte, wusste ich, dass es etwas Besonderes ist - die Geschichte ging mir echt unter die Haut..
Schon immer interessiere ich mich für fremde Schicksale. Wie die Betroffenen damit umgehen. Oder wie Angehörige es empfinden. Wie das Umfeld reagiert, wenn etwas nicht so ist, wie es unserer Meinung nach sein sollte. Obwohl dies eine fiktive Geschichte ist, lässt Sarah Crossan auch recherchierte Begebenheiten mit einfließen, sodass dieser ganze Roman sehr authentisch rüberkommt. Ich fühlte mich all die Zeit des Lesens, als passierte es direkt neben mir.
Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive geschildert wird, meint man vielleicht erst, dass man nur die Gefühle einer Person wirklich greifbar miterleben wird, aber die Zeilen haben einfach so viele Zwischentöne, auf die man hören sollte, dass alles eins wird, wenn man sich darauf einlässt.
Die Autorin hat hier zudem einen Aufbau gewählt, den ich so noch nie gesehen habe - ich denke, ich werde ihn auch kein zweites Mal finden - und der allein deswegen dieses Buch schon zu einem ganz besonderem macht. Ich habe wirklich völlig anders gelesen, das Schicksal der beiden dadurch wahrscheinlich total anders wahrgenommen, als wenn dies auf "herkömmliche" Weise niedergeschrieben worden wäre. Selbst die Schriftausrichtung ist etwas, auf was man achten sollte.
Bedrückend, aber auch aufheiternd; schmerzlich, aber auch schön; zum Lachen, aber auch zum Weinen. Es gibt so viele Gefühle, die man zwischen den Zeilen findet und die auch bei mir während des Lesens hervorgerufen wurden.
Ein Buch, was mich zu Tränen gerührt hat - was so gut wie nie passiert - und was mir die Stimme verschlug.. (noch jetzt bin ich nicht sicher, ob meine Rezension wirklich das widerspiegelt, was ich alles dazu sagen möchte)