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Ein richtiger Pageturner ist das Buch von Raimon Weber: Eis bricht. Gleich von Anfang an, war ich von dem Buch begeistert und konnte es nicht aus der Hand legen. Der Prolog lässt den Leser aber auch gleich spüren, dass hier keine leichte Kost vorliegt, geht es doch um Kindesmissbrauch und Kindermord.
Allerdings finde ich, dass das Thema nicht reißerisch dargestellt wird und auf unnötige Schilderungen von Brutalität und Grausamkeit verzichtet wird. Der Thriller kommt aber auch problemlos ohne Effekthaschereien aus, um den Leser in seinen Bann zu ziehen. Vielmehr gelingt es Raimon Weber durch die gute und glaubhafte Schilderung des Protagonisten Henning Saalbachs eine stimmige Geschichte, bei der es um Rache, Opfer und Täter geht, zu zeichnen.
Jeder der selbst Kinder hat, kann sich in die verzweifelte Lage des Vaters versetzen, dessen Kind so sinnlos ermordet wurde. Henning Saalbachs Leben ist von heute auf morgen zerstört, seine Ehe gescheitert. Saalbach gelingt es nur noch, sich mit Alkohol zu betäuben und auf den Tag zu warten, an dem er sich am Mörder seines Sohnes Marc rächen kann.
Aber dann kommt alles anders. Und diese Wendung der Geschichte fesselt den Leser ungemein.Dabei driftet die Story nie ins Seichte oder Kitschige ab.
Der Schluss ist sehr spannend und packend, so dass man wirklich bis zur letzten Seite dranbleiben möchte. Fast ist das Buch etwas zu kurz geraten. Das ist aber auch der einzige "Kritikpunkt", den ich anzumerken hätte.
Ich würde mich freuen, bald wieder etwas so Spannendes von diesem Autor zu lesen und kann den Krimi nur weiterempfehlen.