Super Thriller mit klasse Wendungen in der Handlung

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leseleo Avatar

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Raimon Webers "Eis bricht" wird von einem schönen Cover geschmückt. Der Klappentext liest sich hervorragend und man schaut gern ins Buch hinein. Vor allem die unklare Definition von Gut und Böse hat mich zum Lesen des Buches animiert.
In der Einleitung lernt man dann recht gut die Geschichte von Henning kennen. Der Leser kann sich in ihn hineinversetzen und fühlt mit ihm mit. Weber gelingt es dabei hervorragend, die Situation super bildlich darzustellen. Stück für Stück baut sich so die Spannung auf und man möchte immer weiterlesen.
Im Hauptteil baut sich dann die Spannung immer weiter auf. Was mir dann besonders gefallen hat, waren die ständigen Wendungen in der Geschichte. Nach einer ersten Spannungsspitze driftet die Handlung zunächst in eine Liebesgeschichte ab und man ist zunächst ein wenig enttäuscht. Aber gerade im letzten Drittel liest sich der Thriller super. Teilweise werden sicherlich herkömmliche Thriller-Patterns verwendet, aber Weber gelingt es dennoch gut, die Spannung nochmals nach oben zu treiben.
Der Schluss ist ein würdiger Abschluss des Thrillers und passt gut, auch wenn hier keine wahnsinnigen Überraschungen kommen. Ein wenig herzlos finde ich den Umgang mit dem Hund, welcher am Ende nur noch eine Randnotiz ist.
Alles in allem ist "Eis bricht" ein guter Thriller, der mit klasse Wendungen in der Handlung überzeugt. Teilweise werden ein wenig abgedroschene Thriller-Attitüden verwendet, was aber nicht weiter stört. Sprachlich liest sich das Buh super. Man durchfliegt die Geschichte förmlich und so wurde es ein kurzweiliges Wochenende mit diesem Buch. Ein klein wenig verwirrend fand ich jedoch die Verbindung zwischen Titel und Story. Das war mir dann irgendwie doch ein wenig zu weit hergeholt und irgendwie in die Geschichte hineingekünstelt.