Tag der Rache

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cabotcove Avatar

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Henning Saalbach und seine Frau Judith verlassen nur kurz das Haus und denken, ihr kleiner Sohn Marc kommt schon ein paar Stunden alleine zurecht. Als Henning merkt, dass er etwas vergessen hat und ins Haus zurückkehrt, findet er seinen Sohn nur noch flach atmend auf dem Bauch liegend vor, er stirbt wenig später.

Henning bemerkt, dass noch jemand im Haus ist und auch wenn der Täter erst entkommen kann, hat er ihn erkannt und dieser wird wenig später festgenommen. 12 Jahr Haft lautet das Urteil.

12 Jahre, in denen Henning´s Ehe zerbricht, sein Haus verfällt und er selbst fast auch. Nur ein Gedanke hält ihn überhaupt davon ab, seinem Leben ein Ende zu setzen: Rache. Sobald der Täter entlassen wird, will Henning ihn töten...

Die Geschichte ist erheblich vielschichtiger/tiefsinniger, als ich zunächst dachte und auch das Ende fand ich sehr gut und überraschend. Irgendwie denkt man, man weiß wie es ausgeht und ich mag es sehr, wenn das Buch dann doch anders endet. Das macht Raimon Weber hier sehr geschickt.

Er zeichnet nicht einfach nur das Psychogramm eines gebrochenen Mannes – das zu lese wäre vielleicht nicht so unterhaltsam und spannend gewesen – er überrascht den Leser immer wieder und auch wenn viel Wert auf die Verzweiflung des Vaters gelegt wird, ist das noch nicht alles (ich möchte hier aber auch nicht zuviel verraten...).

Langsam, in Rückblenden, erfährt der Leser, wie Marc zu Tode kam und wie sich die Schlinge um seinen Mörder immer mehr zuzieht.

Ein wirklich atemloser Thriller über Schuld und Rache, da hat der Klappentext nicht zuviel versprochen und auch ich habe mir die Frage gestellt, um die sich schlussendlich alles dreht:

Wie weit würdest Du gehen, wenn jemand Dein Kind getötet hätte ?