Nachdenklicher Thriller

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froschman Avatar

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Im Jahr 2022 wird in der längst aufgelassenen psychiatrischen Klinik durch Zufall eine Leiche gefunden, eingemauert in einer Rigips-Wand im Aufenthaltsraum im dritten Stock des Gebäudes. Sofort wird man daran erinnert, dass im Jahr 1987 zwei junge Patienten aus der Klinik spurlos verschwunden sind, der 23jährige Tommy und die 17jährige Ann-Luise. Damals wurde nur oberflächlich ermittelt, da ja keine Straftat vorlag. Angehörige von Ann-Sophie beschuldigen die Polizei, mit der Anstaltsleitung zusammengearbeitet zu haben und deshalb die Ermittlungen rasch eingestellt wurden. Sie vermuteten, dass Tommy das Mädchen ermordete und geflüchtet ist. Doch bei der Obduktion stellt sich heraus, dass Tommy das Opfer in der Mauer ist, angeblich gestorben an einem Herzstillstand durch zu hohe Dosierung eines Beruhigungsmittels.
Fredrika Storm und ihr Partner Henry Calment rollen den alten Fall wieder auf, haben allerdings große Probleme, da viele Beteiligte von damals bereits verstorben sind und die Patientenunterlagen nicht mehr auffindbar sind. Die wenigen noch lebenden Beschäftigten können sich an nahezu nichts erinnern, allerdings fällt auf, dass sie teilweise die gleiche Wortwahl verwenden, und das ist verdächtig.
Frida Skybäck hat einen Thriller mit einer bedrückenden Atmosphäre geschrieben, zumal nicht nur in Skandinavien psychiatrische Patienten als Testpersonen verwendet wurden. Die Ermittlungen bringen einige Wendungen mit sich, vor allem gegen Ende des Buches, das man nicht aus den Händen legen konnte. Die beiden Protagonisten konnten wieder überzeugen, vor allem im Privatbereich bleibt einiges offen, sodass man sich schon auf den nächsten Teil freuen kann.