Spannend

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
annago Avatar

Von

Der zweite Fall für Fredrika Storm und Henry Kalment hat mich – wie schon der erste – direkt gepackt. Ich finde es sehr angenehm, dass die Geschichte ganz aus der Sicht der beiden Ermittler erzählt wird. So bleibt man nah an ihnen dran, ohne dass es durch ständige Perspektivwechsel unübersichtlich wird. Was mir besonders gefallen hat: Fredrika und Henry sind keine überzeichneten Helden, sondern Menschen mit Ecken und Kanten, mit Vergangenheit und persönlichen Themen, die immer wieder auch in die Ermittlungsarbeit hineinspielen. Dadurch wirken sie glaubwürdig und greifbar. Der Fall selbst ist düster und vielschichtig. Es geht um einen Mord, der Jahrzehnte zurückliegt und mit einer ehemaligen psychiatrischen Anstalt zu tun hat. Lange tappt man – gemeinsam mit den Ermittlern – völlig im Dunkeln. Nur ganz langsam kommen Hinweise ans Licht, die sich erst spät zu einem Ganzen fügen. Dabei bleibt die Spannung durchgehend hoch. Besonders bedrückend fand ich den Hintergrund der Tat, der in Zusammenhang mit dem Umgang mit psychisch kranken Menschen steht. Allerdings hätte ich mir da eine etwas stärkere Auseinandersetzung gewünscht – das Thema wird eher gestreift als wirklich vertieft. Insgesamt ein sehr gut lesbarer Krimi mit einer dichten Atmosphäre, zwei sympathisch-unperfekten Ermittlern und einer komplexen Geschichte, die sich ganz allmählich entfaltet. Genau die richtige Mischung aus Spannung und Menschlichkeit.