Blood and Ice
Der Journalist Michael Wilde recherchiert in Point Adélie, einer Forschungsstation am Südpol. Zunächst lernt er
die alltäglichen Dinge kennen: das unwirtliche, menschenfeindliche Klima, die Härten des Alltagslebens. Dann
entdeckt er bei einem Tauchgang die Körper eines Mannes und einer Frau, aneinandergekettet im Gletschereis.
Das passiert nach fast 200 Seiten Text. Von hier an entwickelt sich der Roman ganz ungewöhnlich und unvorhersehbar.
Konnte man ihn zuvor als eine Mischung aus Reise- und Abenteuerroman vor dem Hintergrund einer tragisch ver-
laufenen Liebesgeschichte lesen, jongliert Masello nun mit weiteren Genres: Es kommt nicht nur eine weitere Liebes-
geschichte aus einer vergangenen Epoche hinzu - die Beziehung von Leutnant Sinclair Copley und der Kranken-
schwester Eleanor Ames - sowie die Tatsache, dass sich Michael Wilde auch noch in die Frau aus dem Eis verlieben
muss und eine irgendwie geartete gemeinsame Zukunft mit ihr plant, sondern der Autor benutzt auch das Genre
des historischen Romans, um ausgiebig über die Geschehnisse in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu berichten
(die Gräuel des Krimkriegs, das Wirken Florence Nightingales, das viktorianische Zeitalter) und macht die Erzählung
schließlich durch eine Reihe von Fantasy-Elementen zum Vampirroman. Die Geschichte wird zunehmend irreal, u.a.
auch dadurch, dass er (zukünftigen?) medizinischen Fortschritt zur Behandlung des Vampirismus erfindet.
Eisiges Blut / Blood and Ice sind die dominierenden Themen, die leitmotivisch den Roman durchziehen und die
verschiedenen Ereignisse der beiden Zeitebenen - der Erzählgegenwart und des viktorianischen Zeitalters - wie eine
Klammer zusammenhalten. Die Geschichte ist trotz gewisser Längen - der Roman hat immerhin ca. 640 Seiten - und meiner
persönlichen Vorbehalte gegenüber Fantasy- und Vampirromanen interessant und spannend erzählt und nicht
zuletzt wegen der grandiosen Naturschilderungen lesenswert.
die alltäglichen Dinge kennen: das unwirtliche, menschenfeindliche Klima, die Härten des Alltagslebens. Dann
entdeckt er bei einem Tauchgang die Körper eines Mannes und einer Frau, aneinandergekettet im Gletschereis.
Das passiert nach fast 200 Seiten Text. Von hier an entwickelt sich der Roman ganz ungewöhnlich und unvorhersehbar.
Konnte man ihn zuvor als eine Mischung aus Reise- und Abenteuerroman vor dem Hintergrund einer tragisch ver-
laufenen Liebesgeschichte lesen, jongliert Masello nun mit weiteren Genres: Es kommt nicht nur eine weitere Liebes-
geschichte aus einer vergangenen Epoche hinzu - die Beziehung von Leutnant Sinclair Copley und der Kranken-
schwester Eleanor Ames - sowie die Tatsache, dass sich Michael Wilde auch noch in die Frau aus dem Eis verlieben
muss und eine irgendwie geartete gemeinsame Zukunft mit ihr plant, sondern der Autor benutzt auch das Genre
des historischen Romans, um ausgiebig über die Geschehnisse in der Mitte des 19. Jahrhunderts zu berichten
(die Gräuel des Krimkriegs, das Wirken Florence Nightingales, das viktorianische Zeitalter) und macht die Erzählung
schließlich durch eine Reihe von Fantasy-Elementen zum Vampirroman. Die Geschichte wird zunehmend irreal, u.a.
auch dadurch, dass er (zukünftigen?) medizinischen Fortschritt zur Behandlung des Vampirismus erfindet.
Eisiges Blut / Blood and Ice sind die dominierenden Themen, die leitmotivisch den Roman durchziehen und die
verschiedenen Ereignisse der beiden Zeitebenen - der Erzählgegenwart und des viktorianischen Zeitalters - wie eine
Klammer zusammenhalten. Die Geschichte ist trotz gewisser Längen - der Roman hat immerhin ca. 640 Seiten - und meiner
persönlichen Vorbehalte gegenüber Fantasy- und Vampirromanen interessant und spannend erzählt und nicht
zuletzt wegen der grandiosen Naturschilderungen lesenswert.