Grandios!

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chrischid Avatar

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Der Journalist Michael Wilde reist zum Südpol, zur Forschungsstation Point Adélie, um über eben diese und den Alltag, der sich dort vollzieht, einen Bericht zu schreiben.
Dies ist im Grunde zunächst einmal der Hauptaspekt des Buches. Doch es wäre zu einfach es dabei zu belassen.
Das Buch ist unterteilt in zwei Handlungsstränge, zeitweise kommt noch ein dritter hinzu, der sich aber nicht durch das gesamte Buch zieht. Der erste Strang ist eben dieser, dass Michael Wilde am Südpol recherchiert. Dabei stößt er im Eis allerdings auf zwei Leichen, ab da gilt es nun deren Geheimnis herauszufinden.
Der zweite Handlungsstrang vollzieht sich am Ende des 19. Jahrhunderts in England. Es handelt sich hierbei um eine Liebesgeschichte zwischen der jungen Krankenschwester Eleanor Ames und dem Soldaten Sinclair Copley in Zeiten des Krieges.
Als dritten Handlungsstrang kann man die Erinnerungen von Michael Wilde, die oft als Rückblenden erscheinen, nennen, welche auch zum Großteil der Grund sind, dass er sich auf eine solche Expedition eingelassen hat. Da diese Erinnerungen aber sehr mit der Haupthandlung verbunden sind, würde ich es nicht unbedingt als eigentständige Handlung sehen.
Zunächst laufen die Begebenheiten des 19. Jahrhunderts in England und die der Gegenwart am Südpol nebeneinander her. Es wird immer wieder abwechselnd von Geschehnissen berichtet, bis die beiden Handlungsstränge später zu einem zusammenlaufen.

Ich bin der Meinung 'Eisiges Blut' ist ein grandioses Buch, sehr anschaulich und sehr packend geschrieben.
Es gefällt mir sehr gut, dass es zu Anfang im Grunde zwei verschiedene Geschichten gibt, die im Laufe des Buches zueinander finden und die Grenzen immer mehr verwischt werden, so dass sich eine einzige Geschichte ergibt.
Sehr interessant finde ich auch den recht detaillierten Bericht über das Leben in einer solchen Forschungsstation am Südpol. Die Recherche sehe ich als sehr gut an und man kann wirklich mitfühlen wie die dort lebenden und arbeitenden Leute sich fühlen.
Aber auch die Liebesgeschichte des 19. Jahrhunderts ist sehr mitfühlend und schön geschrieben. So hat man anfangs wirklich noch das Gefühl, dass es sich um zwei unterschiedliche Geschichten handelt, da sie in vollkommen anderen Zeiten spielen.
Der Übergang zu einer Geschichte ist nahezu fließend.
Nicht nur die Beschreibung der Geschichten ist gut umgesetzt, auch die Charaktere sind passend gewählt und sehr gut dargestellt, so dass man sich in jeden einzelnen hineinversetzen kann bzw. ihn sich zumindest ohne Probleme vorstellen kann.

Ich finde sowohl die Idee, die hinter dem Buch steckt, als auch dessen Ausführung einfach nur großartig. Es ist alles vorhanden was ein gutes Buch ausmacht, Spannung und Tragik, aber auch Spaß und Liebe. Eine wunderbare Mischung, die genau richtig dosiert wurde.