Emma

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sacrileg Avatar

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Alexandra Harvey beschreibt in ihrem fantasievollen Jugendroman die Familien- und Abenteuergeschichte der Lovegrovecousinen Emma, Gretchen und Penelope. Alle drei erfahren nach einem Mordanschlag auf eine ihrer Freundinnen auf einem Debütantinnenball, dass sie eigentlich Hexen sind. Emmas Mutter hatte ihre eigene Magie geopfert und war wahnsinnig geworden, um sie vor der Magie abzuschirmen. Doch nun, da sie wissen, dass auch Penelopes und Gretchens Mutter Hexen sind und von nun an ein Hexeninternat besuchen werden, betreten sie eine neue Welt. Auch der geheimnisvolle Cormac, der immer im rechten Moment aufzutauchen scheint, tritt näher in Emmas Leben. Nur leider gehen die Morde an jungen Mädchen weiter und Emma scheint in gewisser Weise damit in Zusammenhang zu stehen, denn ein geheimnissvoller Wind zerrt sie immer zu den Leichen und den Greymalkinschwestern, Schwarzmagiergeistern, die sich an den Mädchen laben.
Die Handlung an sich ist wunderbar spannend und spielt in einer atemberaubenden fantastischen Welt. Auch die sich anbanende Romanze ist gut gelungen, nicht zu kitschig und nicht zu fremdschämend. Die einzelnen Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und erfreuen den Leser bei jedem Auftritt.
Doch leider rettet eine gute und spannende Handlung nicht alles. Teilweise hat man als Leser den Eindruck einige erklärende Sätze, bzw. Absätze fehlen, gerade wenn es darum geht, dass Personen auftreten, die den anderen Charakteren eigentlich noch nicht wirklich bekannt sein können und nun aber doch auf einmal alle alles wissen und die Person eben nicht richtig eingeführt wird. Das stört leider den Lesefluss.
Ein weiterer Kritikpunkt: Teilweise wird gerade im letzten Drittel des Buches in einem Satz ein Absatz gemacht, teilweise gibt es Rechtschreibfehler. Das sind alles Dinge, die eigentlich nicht passieren dürfen und auf extrem auffallen, weil sie eben in Büchern so unglaublich selten vorkommen. Auch wechselt der Schreibstil teilweise sehr und beinträchtigt so das Leseempfinden doch sehr. Vielleicht liegt das jedoch auch an der deutschen Übersetzung, was ich jedoch nicht beurteilen kann und will, da ich die englische Version nicht gelesen habe.
Mein größter Kritikpunkt ist jedoch das Cover. Ich finde es viel zu kitschig aufgemacht. Zudem hat die Protagonistin Emma grüne Augen und ich nehme an, die Frau auf dem Cover soll Emma darstellen... Für mich als Erwachsene, die eigentlich gerne Jugendbücher liest war es schon fast peinlich das Buch in der Bahn etc. auszupacken, weil es so einen falschen kitschigen Eindruck von diesen so fantasievollen und überhaupt nicht kitschigen Buch abgibt.
Alles in allem muss ich sagen: Die Handlung ist toll, nur an der Umsetztung hapert es. Für mich stellt sich nun die Frage, hätte man mehr auf Formfehler etc. geachtet, wenn es kein Jugendbuch wäre? Doch trotz der Fehler und Kritikpunkte möchte ich das nächste Buch lesen, immerhin wird es um Gretchen gehen, deutlich meine liebste Protagonistin des Buches.