düster gestaltet

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Dr. Quentin hat London verlassen, um ein Buch über die Insassen in Northwood, einer Verwahrungsanstalt für Gewaltverbrecher, zu schreiben. Scheinbar will die Psychologin sich selbst auf die Probe stellen, wie lange sie es inmitten von Schwerverbrechern aushalten wird. Gleichzeitig flüchtet sie vor ihrem letzten Fall, den sie mit der Londoner Polizei und Don Burns bearbeitete, der sie sehr mitgenommen hatte. Nicht nur dass sich die Frau, über die wir in den ersten Kapiteln wenig erfahren da sie als Ich-Erzählerin auftritt, im Winter und während heftigen Schneefalls auf die Reise zum neuen Arbeitsplatz für die kommenden sechs Monate begibt, ebenso düster und feindlich erlebt sie den Leiter der Anstalt, Dr. Aleks Gorski. Der macht ihr nichts vor, sagt, ihr direkt, dass Frauen in der Anstalt in der Regel nur vier Monate durchhalten und es darunter nur zwei Kategorien gibt: die Löwenbändigerinnen und die Flirterinnen. Dr. Quentin erscheint Dr. Gorski ebenso gefährlich wie seine Insassen, lediglich als er ihr von seinen Ideen eines ganzheitlichen Ansatzes berichtet, scheint er ganz Psychologe und im Element. Doch der geringe Etat für seine Einrichtung ließ seine Vorstellungen bisher nicht Wirklichkeit werden. Gleich am ersten Tag begegnet Dr. Quentin auch Louis Kinsella, einen Serienmörder, der zu ihrer Abiturzeit sein Unwesen trieb und schließlich verhaftet wurde. Unheimlich: Dr. Quentin meint, der Mörder sehe ihrem Vater sehr ähnlich. Der Vater verstarb in der Zeit in folge einer längeren Krankheit, in der Kinsella sein Unwesen trieb. Ebenso gruselig, dass Kinsella Dr. Quentin nur wahnimmt, weil der geschmolzene Schnee auf ihrem roten Mantel aussieht, wie frisches Blut. Nicht genug der Düsternis, ist Dr. Quentin nach dem ersten Arbeitstag auf Hilfe angewiesen, weil ihr Auto nicht anspringt. Ein Fitnesstrainer gibt ihr Starthilfe. In ihrem Miet-Cottage angekommen, bietet sich ebenfalls kein heimeliges Bild. Es wird nicht richtig warm, die Einrichtung ist uralt, die Haustüre lässt sich nicht abschließen. Im Fernsehen sieht Dr. Quentin einen Bericht aus London: Ein Mädchen ist verschwunden. Die 10-jährige Ella, die nach der Schule auf ihren Großvater wartete, dann aber von einem Mann gekidnappt wurde. Ein zweites Mädchen gilt als verschwunden, Sarah Robinson. Unweigerlich das abgemagerte Mädchen, auf das Ella im Lieferwagen trifft, in den sie hineingestoßen wird.
Man fröstelt unweigerlich beim Lesen. Die gesamte Stimmung ist eiskalt, passt sehr gut zum Titel. Wird Dr. Quentin in Northwood durchhalten? Wird sie doch wieder mit der Polizei arbeiten? Kann Louis Kinsella ihr bei der Suche nach den verschwundenen Mädchen helfen, bzw. wird er es tun?