Eiskalter Killer

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cabotcove Avatar

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Nicht nur die Kälte macht den Einwohnern im Norden Londons zu schaffen ~ es verschwinden auch mehrere junge Mädchen geradezu spurlos.

Die Signatur des Serientäters entspricht sehr dem des verurteilten Serienkillers Louis Kinsella, der seit über zwanzig Jahren hinter Gittern sitzt.
Er kann doch kaum etwas mit diesen grausamen Verbrechen zu tun haben... Oder etwa doch ?
Fungiert er als Komplize der neueren Verbrechen ?
Hatte er damals einen Gehilfen ?
Fragen über Fragen, die sich Psychologin Alice Quentin stellt. Stellen muss sogar im Grunde, denn Kinsella, der natürlich befragt werden soll, könnte helfen. Doch dafür muss sich sie einer Bestie stellen – und ihrer Vergangenheit... Fragt sich, was sie mehr mitnehmen wird...

Und als noch Fussspuren vor ihrem einsamen Cottage auftauchen, ist sie endgültig gefangen in einem Sog der Angst...

Alice Quentin ist zugleich eine toughe, aber auch eine „gebeutelte“ Protagonistin, die mit ihren Dämonen kämpft, während sie einem gefährlichen Killer näher kommt als ihr lieb sein kann. Das hat mir gut gefallen, diese Mischung macht sie sehr interessant und hebt sie von anderen Ermittlern gut ab.

Die Spannungskurve ist von Beginn an recht hoch und flaut auch nicht mehr merklich ab im Laufe der Geschichte. Das finde ich für einen Kriminalroman schon bemerkenswert – denn die kommen ja oft eher „leise und ruhig“ daher. „Das Eismädchen“ hatte für mich schon leichte Züge eines Thrillers, auch wegen der psychologischen Komponente.

Es liest sich sehr flüssig und fesselt einen nachhaltig bis zum Plot.

Nach „Im Totengarten“ und „Blutiger Engel“ ist „Das Eismädchen“ der dritte Band um Alice Quentin, doch die Bücher können getrost unabhängig voneinander gelesen werden.

Sehr authentisch erzählt, atmosphärisch dicht, mit interessanten Persönlichkeiten und einer gut durchdachten, spannenden Geschichte: beste Krimi-Unterhaltung.