Eismädchen

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lauragoller Avatar

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Eismädchen beginnt mit Ella die vor ihrer Schule wartet. Ihr Opa soll sie abholen, durch eine Autopanne verspätet er sich. Und als Ella schon beginnt loszulaufen (es ist bitterkalt) läuft sie einem Fremden in die Arme. Ihm fällt Obst aus seinen Einkäufen und bittet Ella um Mithilfe. Ella liest das Obst auf und schon fällt sie ihm sprichwörtlich in die Arme. Der Opa biegt um die Ecke und verpasst sein Enkelchen. Die Psychologin Alice Quentin arbeitet im Hospital und beschäftigt sich mit den Entführungen. Sie sucht das Gefängnis um Kinsella zu befragen. Kinsella hat vor siebzehn Jahren neun Mädchen entführt und ermordet. Sie erhofft sich durch Einblicke in seine Psyche neue Erkenntnisse die zu dem neuen Serienmörder führen. Louis Kinsella spricht seit Jahren nicht mehr, doch für Alice öffnet er sich. Louis ist in der Lage (dank seines hohen IQ von 180) Menschen gezielt zu manipulieren. Alice lernt seine Frau kennen, die ihn trotz seiner Greueltaten auf ihre Art immer noch verfallen ist. Alice hat sich in der Nähe der Anstalt ein kleines Häuschen gemietet, es ist alt und äußerst einsam. Es liegt außerhalb des winzigen Dorfes. Und sie entdeckt regelmäßig Fußspuren im Schnee, die um das ganze Häuschen herumgehen. Es entstehen lockere Freundschaften mit den anderen Angestellten des Nervenhospitals (oder eher Gefängnis). Zu der ermittelnden Polizei hat sie ein gutes Verhältnis, diese greift nach jedem Strohhalm zur Ergreifung des Serientäters. Der das Werk von Louis fortführt (er nummeriert sogar seine Opfer). Gut beschrieben ist der Leidensweg von Ella, wie diese sich nicht so schnell unterkriegen ist und immer wieder Hoffnung schöpft, wo keine Hoffnung ist. Als Leser kann man Ellas Eiseskälte direkt spüren. Wie ein Puzzle fügt sich ganz ganz langsam (in einer spannenden Spirale) Hinweis für Hinweis zusammen. Einen wunderbaren und gruseligen Einblick in die kranke Seele von Louis und den scharfen Verstand von Alice gewährt uns Rhodes. Ein außergewöhnlich gut gelungener Psycho-Thriller!