Hohe Erwartungen nicht ganz erfüllt

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lotta82 Avatar

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Der Klappentext:
Eisiger Winter in London. Ein Serientäter tötet kleine Mädchen. Sein Muster: dasselbe wie das des berüchtigten Mörders Kinsella, der seit fast zwanzig Jahren im Gefängnis sitzt. Psychologin Alice Quentin braucht Kinsellas Hilfe. Denn noch besteht die Chance, das letzte Opfer aus seinem eisigen Käfig zu retten. Aber der Preis ist hoch. Vielleicht zu hoch. Bei ihren Besuchen im Hochsicherheitsgefängnis hat sie das Gefühl, von den Mauern erdrückt zu werden. Die Gespräche mit Kinsella konfrontieren Alice mit ihren geheimsten Ängsten. Und vor dem einsam gelegenen Cottage, in dem sie wohnt, tauchen plötzlich unheimliche Fußspuren auf ...

DIe Ankündigung versprach einiges und auch die LP hatte mich seinerzeit sehr angesprochen, aber als ich das Buch dann in den Händen gehalten habe, war es doch ein gewisse Enttäuschung. Der Einstieg ist sehr gelungen und ich war extrem angesprochen, die Handlung nahm ihren Lauf und wusste mich mitzureißen. Doch dann kam die große Zeit der Stagnation. Es passierte für meinen Geschmack nicht genug und ich legte das Buch häufiger aus den Händen, denn der Spannungsbogen wusste mich nicht mitzureißen. Daher war es mir auch egal wie es weiterging und erst die freundliche Erinnerung doch endlich die Rezension zu schreiben, haben mich bewegen können endlich das Buch zu Ende zu lesen.

Die Protagonisten blieben für mich leider zu meist farblos, was eventuell dem Umstand geschuldet ist, dass es sich hierbei um den dritten Teil einer Reihe handelt und ich die ersten beiden Teile nicht gelesen habe. Insbesondere Alice konnte mich nicht fesseln obwohl es ihr Fall war. Die Kritik, die einige LeserInnen geäußert haben, dass ihr Verhalten nicht für dem einer Psychologin entsprechen würde, kann ich mich dennoch nicht anschließen. Schließlich sind in meinem Freundes- und Bekanntenkreis auch einige VertreterInnen dieser Profession und ja die sind auch manchmal ängstlich und zurückhaltend, und leisten gute Arbeit im Umgang mit Patienten, arbeiten allerdings auch nicht mit Schwerkriminellen.

Der Showdown am Ende war dann endlich fesselend und zum ersten Mal konnte ich das Buch dann doch nicht aus der Hand legen. Auch wenn mir der Gedanke, das ein Mitarbeiter ein Verbündeter von Kinsella sein muss schon viel früher gekommen war.
Alles in allem ein netter Psychothriller. Nicht besonders herausstechend, aber solide Arbeit. Von mir gibt es 3,5Sterne aufgerundet 4.