Solider Krimi mit weniger „Psychothrill“ als erwartet

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sabine0910 Avatar

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Klappentext:
Eisiger Winter in London. Ein Serientäter tötet kleine Mädchen. Sein Muster: dasselbe wie das des berüchtigten Mörders Kinsella, der seit fast zwanzig Jahren im Gefängnis sitzt. Psychologin Alice Quentin braucht Kinsellas Hilfe. Denn noch besteht die Chance, das letzte Opfer aus seinem eisigen Käfig zu retten. Aber der Preis ist hoch. Vielleicht zu hoch. Bei ihren Besuchen im Hochsicherheitsgefängnis hat sie das Gefühl, von den Mauern erdrückt zu werden. Die Katz-und-Maus-Gespräche mit Kinsella konfrontieren Alice mit ihren geheimsten Ängsten. Und vor dem einsam gelegenen Cottage, in dem sie wohnt, tauchen plötzlich unheimliche Fußspuren auf…

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Kate Rhodes ist sehr angenehm und man kommt immer schnell voran. „Eismädchen“ ist der dritte Band der Reihe um Alice Quentin, war aber mein erstes Buch der Autorin. Auf vergangene Fälle, die schätzungsweise in den vorherigen Bänden behandelt wurden, wird immer mal Bezug genommen und ich hatte nie das Gefühl, einen Nachteil zu haben, weil ich die beiden anderen Bände nicht kenne.
Die Spannung kann die Autorin nicht immer aufrecht erhalten. Allerdings sind diese weniger spannenden Passagen kurz genug, um den Lesespaß nicht wirklich zu trüben.
Erzählt wird der Kriminalroman aus zwei Perspektiven: zum einen aus Alices Perspektive in der Ich-Form, zum anderen aus der entführten 10-Jährigen Ella. Die Kapitel um Ella sind allerding sehr, sehr kurz, hier hätte ich mir mehr Einblicke in die Gefühlslage des Mädchens gewünscht, um die Anspannung noch zu erhöhen.
Auch von den im Klappentext erwähnten Katz-und-Maus-Gesprächen zwischen dem berüchtigten Kindsmörder Kinsella und Alice hatte ich mir mehr erhofft. Hätte Alice nicht von Katz-und-Maus-Spielchen gesprochen und wäre nichts davon im Klappentext, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, die Gespräche so zu sehen. Sie waren einfach viel zu kurz und selten.
Das Ende ist noch mal richtig spannend, wird mir aber etwas zu schnell wieder aufgelöst.

Fazit:
Ein absolut solider Krimi mit kleineren Defiziten, für den ich trotzdem eine Leseempfehlung aussprechen kann. Ich vergebe knappe 3,5 von 5 Sternen, runde aber mathematisch auf.