Vergrabene Spuren

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meldsebjon Avatar

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Die Psychologin Alice Quentin hat bereits als Beraterin der Polizei geholfen. Da sie sich zu dem Polizisten Burns mehr hingezogen fühlt als sie für sich selbst gut findet, möchte sie keine weitere Zusammenarbeit. Statt dessen geht sie mit einem Forschungsauftrag ins "Laurels", in dem die übelsten Gewaltverbrecher des Landes einsitzen. Unter anderem stößt sie dort auch auf Louis Kinsella, einen verurteilten mehrfachen Kindermörder, der sie schon lange auf eigenartige Weise fasziniert. Vielleicht war sein Prozess vor siebzehn Jahren entscheidend für ihre Berufswahl. Als geachteter Schuldirektor mir charismatischer Ausstrahlung führte er ein Doppelleben, ermordete auf bestialische Weise nach langer Quälerei Kinder. Äußerlich hat er sie damals an ihren Vater erinnert und die Ähnlichkeit ist auch heute noch vorhanden.
Das Laurels selbst strahlt eine bedrückende Atmosphäre aus, die noch verstärkt wird durch die eigenartigen Mitarbeiter, allen voran dem Anstaltsleiter, Dr. Aleks Gorski, der sie nicht gerade mit Begeisterung empfängt. Auch ihr abgelegenes Domizil mit kaputter Heizung, nicht abschließbarer Türe und unheimlichen Besuchern vermittelt nicht gerade Wohlgefühl.
Lange kann sie sich ihrer eigentlichen Arbeit allerdings nicht widmen, denn obwohl sie das eigentlich gar nicht will, wird sie wieder in Ermittlungen einbezogen. Wieder werden Kinder entführt und wieder werden sie genauso aufgefunden wie die damaligen Opfer Louis Kinsallas. Da er selbst als Täter nicht in Frage kommt, muss er einen Nachahmer haben. Es fragt sich, woher dieser die Informationen bezieht, die er eigentlich nur direkt vom Täter haben kann. Da Alice Kontakt zu diesem hat, liegt es nahe, sie um Hilfe zu bitten. Allerdings ist sie nicht jedem im Ermittlerteam willkommen; ein Kollege mit viel Ego und wenig Ahnung wittert in ihr Konkurrenz. Das Team steht unter Druck, denn es ist bereits ein neues Opfer entführt worden und ihre Zeit läuft ab.
Wahnsinnig spannend geschrieben ist dieser Thriller. Und Wahnsinn scheint auch beim Täter im Spiel zu sein. Lange tappt man im Dunkeln, hat mit der entführten Ella Angst und rätselt mit Alice, um die man auch Angst haben muss, begibt sie sich doch auch ständig in Gefahr.
Fazit: Wer sich um seinen Nachtschlaf sorgt, sollte dieses Buch lieber nicht lesen. Es geht richtig unter die Haut!