Eleanor & Park

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anjanaka Avatar

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Ich habe in letzter Zeit viele gute Bücher gelesen, aber keins von denen hat mich so gefesselt, wie dieses. Rainbow Rowell versteht es so geschickt, einen Spannungsbogen über das gesamte Buch zu ziehen, dass man es einfach nicht mehr aus der Hand legen kann.

Eleanor und Park treffen das erste Mal im Bus auf dem Weg zur Schule aufeinander. Eleanor ist die Neue und Park fragt sich, warum zum Teufel sie sich so auffällig anders anziehen muss. Ist doch klar, dass sie sich damit zum Opfer für Hohn und Gespött unter den Schülern macht. Und dann hat sie auch noch diese herausstechenden roten Haare! Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass niemand im Bus rückt, um ihr einen Sitzplatz freizumachen. Bis sich Park selbst schließlich erbarmt, obwohl er weiß, dass er sich damit für die anderen Kids angreifbar macht.
So sitzen er und Eleanor zunächst auf jeder Busfahrt schweigend nebeneinander, bis Park irgendwann erste Annäherungsversuche wagt. Eine Annäherung an dieses komische Mädchen, das ihn irgendwie fasziniert. Und für Eleanor wird die Busfahrt bald zur schönsten Zeit ihres Tages. Denn ihr Zuhause, das ist so zerbrochen, dass man es eigentlich nicht mehr Zuhause nennen kann...

Es ist dramatisch und dabei sehr realistisch, dass in Eleanors Leben etwas so Schönes und etwas so Schreckliches gleichzeitig passieren. Dieses Buch zu lesen, fühlte sich an, wie in einen Fluss mit extremen Stromschnellen zu geraten. Es gibt immer kurz Zeit zum Luftholen, bevor die nächste Stromschnelle einen erwischt.

Was mir außerdem sehr gut gefallen hat, ist, dass in Rowells Buch die Andersartigkeit so gefeiert wird. Denn Park verliebt sich nicht in die hübsche Blonde, die nur selber nicht weiß, dass sie so hübsch ist. Nein, er verliebt sich in die moppelige, sich komisch kleidende Eleanor. Und zwar genau weil sie so anders ist.
Lieblingszitat (S. 189): "Eleanor hatte recht: Sie sah nie schön aus. Sie sah aus wie ein Kunstwerk, und Kunst musste nicht schön sein; Kunst sollte etwas in einem auslösen."