Eleanor & Park

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kleinerdrache Avatar

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Nachdem Eleanors Mutter sie ein Jahr bei Bekannten „abgegeben“ hatte, kommt sie jetzt zurück in ihre zerrüttete Familie. Ihre Mutter ist immer noch mit ihrem Stiefvater, alkoholabhängig und gewalttätig, zusammen, der der Eleanor vor einem Jahr rausgeschmissen hatte. Auch ihre vier Geschwister mit denen sie sich ein Zimmer teilt haben sich ihr entfremdet, nennen den ihr verhassten Stiefvater „Dad“ und haben die Situation akzeptiert. Aber Eleanor versucht das Beste draus zumachen, versucht sich unsichtbar zu machen.
Aber auch in der neuen Schule wird sie gleich als sie zum ersten Mal in den Bus einsteigt das Opfer von diversen Mobbingattacken. Auch Park regt sich gleich über ihr aussehen, die feuerroten Haare und ihren sonderbaren Klamottenstyle auf. Und doch sitzen die jeden Morgen und jeden Nachmittag eine halbe Stunde neben einander im Bus. Ganz langsam baut sich eine zarte Freundschaft und Liebesbeziehung auf und dann können sie Busfahrten auf einmal gar nicht mehr lang genug sein. Doch ihre Familien und Mitschüler machen ihnen das Leben schwer und stellen ihre Beziehung auf die Probe.
Das Cover des Buchs „Eleanor und Park“ von Rainbow Rowell war mir direkt ins Auge gesprungen und hat mich neugierig auf den Inhalt gemacht. Es ist schlicht gehalten, Eleanor und Park von hinten, verbunden durch Kopfhörer, und auch die Farben sind sehr dezent. Trotzdem finde ich es aussagekräftig und auch nach dem Lesen finde ich das es toll zum Inhalt des Buchs passt.
Geschieben ist das Buch außergewöhnlich, abwechselnd aus Eleanors und Parks Perspektive. Manchmal wechselt die Perspektive nach einem Satz, manchmal mal ein paar Seiten. Die Sprache ist es einfach gehalten und lässt es sich sehr leicht lesen.
Einerseits hat mir Idee von dem Buch und auch die Umsetzung gut gefallen. Es ist eine realistische Darstellung der ersten Liebe. Die schlichte Erzählweise passt gut zu den Charakteren und durch den Perspektivwechsel konnte man beide Seiten nachvollziehen. Der Fokus liegt ganz auf der Beziehung zwischen Eleanor und Park, dadurch wird vieles was Drumherum geschieht kaum Beachtung. Meiner Meinung ist das sehr passend für die erste Liebe oder generell Frischverliebte. Das Buch endet recht abrupt und lässt viele Fragen ungeklärt, aber meiner Meinung passt es gut zur Art der Geschichte.
Anderseits konnte mich das Buch aber nicht richtig begeistern. Obwohl es durchaus fesselnd war, hat es nicht wirklich Emotionen geweckt. Ich fand es schön, dass es endlich mal um zwei ganz normale Teenager ging, mit all ihren Fehlern und Problemen, aber im Endeffekt bin ich mit sowohl mit Eleanor als auch mit Park nicht richtig warm geworden und fand die Gesichte sehr klischeebehaftet.
Alles in allem finde ich, dass es ein schönes Buch zum Zwischendurchlesen ist und gerade wer den tagebuchartigen Schreibstil mag hat bestimmt viel Freude daran.