Turbulente Teenagerwelt

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la novelera Avatar

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Ein wunderbarer Jugendroman, der ein Fenster in das turbulente Gefühlsleben von Teenagern öffnet.

Sie gehören beide nicht zu den coolen Kids - Eleanor, mit den roten Haaren und der von ihr selbst ungeliebten Figur und der schrägen Kleidung, die sie trägt: Männerhemden, Krawatten um den Hals oder die Handgelenke, verrückte Farbkombinationen. Schön? Beileibe nicht. Und Park, der sich abgrenzt von den krakeelenden und lauten Jugendlichen und lieber sein eigenes Ding macht. Irgendwie führt das Schicksal die beiden zusammen, als Eleanor, "die Neue", in den Schulbus steigt und Park ihr nach einigem Zögern einen Platz neben sich anbietet. Langsam nähern sich die beiden an, zunächst nonverbal, indem er sie seine Comics mitlesen lässt oder sie zusammen Musik hören. Schritt für Schritt erwächst etwas zwischen den beiden und entwickelt sich von einer zarten Freundschaft zur besonderen Teenagerliebe.

Leicht macht es die Autorin den beiden nicht! Eleanor lebt in erbarmungswürdigen Umständen im Haus ihres Stiefvaters und hat es für einen Teenager wirklich nicht leicht. Man muss sie bewundern, wie sie das durchhält. Die besondere Beziehung zu Park hilft ihr dabei, da sie bei ihm auch gleich so etwas wie eine Art Ersatzfamilie findet, obwohl sie allen Dingen gegenüber erst einmal skeptisch ist und sie mit Vorsicht und Argwohn betrachtet.
Die Figur von Park finde ich toll! So einen Freund wünscht man sich als Teenager. Er ist so sanft und einfühlsam, kann aber auch anders, wenn man ihn dazu treibt.

Diese vorsichtige Annäherung der beiden ist wahnsinnig gut gelungen, finde ich! Die beiden gehen so bedächtig miteinander um und der Leser schwelgt dahin, während die zarte Blume der Liebe zum Leben erwacht, ohne zu schmalzig oder sentimental zu sein, eben zwei Jugendliche, die etwas ganz Neues entdecken und behutsam damit umgehen, weil sie wissen, dass es etwas ganz Besonderes ist. Sprachlich hat mich der Jugendroman wirklich umgehauen!
Das Ende ist von einigen Stimmen kritisch betrachtet worden. Mich persönlich hat es zum Nachdenken angeregt, ich habe mir meine eigenen Erklärungen zurecht gelegt und kann sehr gut damit leben. Auch offende Enden haben ja ihren Reiz.

Ein äußerst lesenswertes Buch, nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene.