Wunderschöne teenager-Liebe

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marionhh Avatar

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Unterschiedlicher könnten sie kaum sein: Die kräftige, rothaarige und etwas plumpe Eleanor, neu in der Stadt und an der Schule, aus schwierigen sozialen und sehr ärmlichen Verhältnissen, und der zierliche, sportliche Halbasiate Park aus glücklicher Familie. Als Park im Schulbus den Platz neben sich genervt frei macht, damit endlich Ruhe herrscht, und Eleanor sich ebenso genervt setzt, hoffen beide, dass der andere nicht guckt und nichts sagt. Das passiert auch lange Zeit nicht, bis Eleanor anfängt seine Comics zu lesen, Park sie stillschweigend mitlesen lässt, ihr schließlich welche ausleiht und sie anfangen, sich vorsichtig über das Gelesene auszutauschen. Die Annäherung der beiden und die sich daran anschließende Liebesgeschichte ist das Romantischste, Ergreifendste, Anrührendste, was ich seit langem gelesen habe.

In Kapiteln, die abwechselnd mit Eleanor und Park überschrieben sind, erhalten wir abwechselnd tiefen Einblick in das Leben und die Gefühlswelt der beiden, in die täglichen Repressalien, die Eleanor aushalten muss, sowohl in der Schule als auch zu Hause durch ihren Stiefvater, sowie in die tief verwurzelten Unsicherheiten Parks. Beide sind zurückhaltend und haben kein großes Selbstbewusstsein, beide lernen voneinander, sich zu behaupten und eigene Entscheidungen zu treffen. Anfangs noch beschämt und voller Selbstzweifel, verleugnen sie ihre Liebe zueinander, und besonders Eleanor kann nicht ausdrücken, was sie fühlt, und läuft am liebsten ganz schnell weg. Als die Situation eskaliert, hilft ihr Park vor ihrem Stiefvater zu fliehen, auch wenn es ihm das Herz bricht. Der Schluss war für mich nicht komplett befriedigend, kein richtiges „Happy End“, dennoch rührend, da Eleanor es schafft, die berühmten drei Worte zumindest zu schreiben (meine Interpretation).

Die Autorin schafft es mit wundervollen, fast schon poetischen Worten und niemals vulgär die Annäherung zu beschreiben, die wachsenden Gefühle füreinander und auch den späteren Austausch von Zärtlichkeiten. Die Protagonisten sind erstaunlich reif und treu, und besonders Park besticht durch seine gefühlvollen Äußerungen und poetischen Vergleiche zu Eleanors Äußerem. Wie er sich mehr und mehr in Eleanor verliebt, hat mich mehrfach zu Tränen gerührt, und wie Eleanor, eine durch und durch starke Persönlichkeit, es schafft sich von ihrem problematischen Elternhaus zu lösen und ihren Weg geht, hat mich sehr beeindruckt.

Fazit: Kein Buch nur für Teenager, sondern ein wunderschöner, ergreifender Liebesroman. So schön kann die erste Liebe sein…