Feministische Mythologie!

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Griechisches Storytelling mit einem feministischen Touch - da bin ich doch sofort dabei!
In Jennifer Saints „Elektra“ begleiten wir die beiden Schwestern bzw. Prinzessinnen von Sparta Helena und Klytämnestra und deren Verstrickungen in die Geschichte.
Teils finde ich rückblickend betrachtet, die Namensgebung des Buches etwas irreführend, da größtenteils aus Klytämnestra‘s sowie Kassandra‘s Sichtweise (einer trojanischen Prinzessin sowie Priesterin) erzählt wird und eher weniger aus Elektra‘s.
Elektra, als Kind von Klytämnestra und Agamemnon, weist vermehrt Wesenszüge ihres Vaters auf, welche der strikte unerbittliche König von Mykene ist und verachtet die in ihren Augen schwache eigene Mutter. Diese hat jedoch mehr geleistet, als sie es nach außen trägt.
Jennifer Saint schafft es durch einen bildhaften als auch sehr angenehmen Schreibstil die griechische Geschichte rund um den Kampf der Griechen gegen Troja wieder neu auf erleben zu lassen.
Besonders der Handlungsstrang Klytämnestra‘s, ihrer Entscheidungen sowie Fehlentscheidungen empfand ich sehr innovativ und spannend.
Mit Elektra dagegen wurde ich bis zum Ende nicht so recht warm, da sie es nicht schafft, ihre störrische kindliche Art abzulegen und mit etwas mehr Weitsicht die Position ihres Vaters zu betrachten.
Insgesamt war es jedoch ein tolles Lesevergnügen und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin!