Mittelmäßige Nacherzählung der griechischen Mythologie

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lena_lu Avatar

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Auf den Roman „Elektra, die hell Leuchtende“ von Jennifer Saint bin ich aufmerksam geworden, da mir bereits ihr erstes Werk „Ich, Ariadne“ öfter begegnete und angeblich sehr lesenswert sein soll. Sind Saints Bücher allerdings ähnlich in Handlung, Spannungsaufbau und Figurenentwicklung, so bin ich doch froh, mir „Ich, Ariadne“ nicht gekauft zu haben. Wäre mir „Elektra, die hell Leuchtende“ also nicht aufgrund des viel gepriesenen Namens der Autorinaufgefallen, hätte ich mich - so viel kann ich mit Sicherheit sagen - nie dazu entschlossen, es zu lesen. Das Cover trifft in keinster Weise meinen Geschmack. Die Farben harmonieren nicht, auch der Titel rät eher von einem Kauf ab. Wer bitte kommt auf die dämliche Idee, den schlichten englischen Titel „Elektra“ dermaßen zu verschandeln?? Als hätte man sich gedacht: „Hm, der Titel ist noch nicht lang genug, hängen wir doch etwas komplett Sinnloses hintendran!“ Also hat diese Person die ersten paar Seiten des Buches gelesen, bis zu der Stelle, an der Elektra nebenbei die Bedeutung ihres Namens erwähnt.
Nun zum Inhalt: Die Handlung plätschert vor sich hin, es gibt keinerlei nennenswerte Ereignisse und einen etwaigen Spannungsaufbau sucht man vergebens. Der Schreibstil ist einigermaßen akzeptabel, sticht aber aus der Flut der Neuveröffentlichungen definitiv nicht hervor. Was mich womöglich, am meisten gestört hat, waren die drei Hauptfiguren - Elektra, Kassandra und ein weitere Dame, mit einem unaussprechlichen Namen. Mir erschließt sich nicht, warum man den Roman ausgerechnet nach Elektra benannt hat, wo doch die anderen beiden Frauen mindestens genauso wichtig sind. Außerdem hat keine der drei Frauen auch nur einen Funken Charakter. Sie sind im Grunde alle drei ein und diesselbe Person, ohne irgendwelche Unterschiede. Man kann sie beliebig austauschen und das sollte nun wirklich in keinem Buch der Fall sein! Ich werde dieses Buch sicherlich niemals weiterempfehlen! Lest lieber „Ich bin Circe“ von Madeline Miller, wenn euch die griechische Mythologie interessiert.