Nicht so stark wie der Vorgänger "Ich, Ariadne"

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"Elektra, die hell Leuchtende" erzählt die Geschichte dreier höhergestellter Frauen rund um die Zeit des trojanischen Krieges:
Klytämnestra, Schwester der Helena und Ehefrau des Agamemnon (König von Mykene)
Kassandra, Prinzessin von Troja und Priesterin des Apollon
Elektra, Tochter von Klytämnestra und Agamemnon

Helena wurde von Prinz Paris nach Troja entführt. Das kann Helenas geprellter Ehemann nicht auf sich beruhen lassen und bittet seinen Bruder Agamemnon um Hilfe. Dieser versammelt die größte griechische Armee aller Zeiten und segelt gen Troja. Doch welchen Einfluss hat dieses Kriegsgeschehen auf die drei unterschiedlichen Frauen? Welche Rolle spielen sie in diesem Krieg, ohne ihn direkt auf den Schlachtfeld zu beeinflussen? Was passiert mit dem Leben dieser Frauen während 10 Jahre Krieg herrscht?

Dies beleuchtet der Roman wechselnd aus Sicht der drei Frauen.

Meine Meinung:
"Elektra, die hell Leuchtende" umfasst ca. 350 Seiten. Für einen Roman, der die Leben gleich dreier Frauen beleuchten soll, ist das für mein Empfinden knapp. Und es fühlt sich auch so an. Ich kann zu keiner handelnden Person wirklich eine Beziehung aufbauen. Durch das ständige Wechseln kommt sehr viel Unruhe auf und die Charaktere bleiben in meinen Augen blass und farblos. Besonders Elektra, die namensgebend für diesen Roman ist, spielt die ersten 3/4 für das eigentliche Geschehen nahezu keine Rolle. Die Geschichte an sich wäre genauso verlaufen auch ohne ihr "Dasein". Erst im letzten Viertel des Buches rückt Elektra etwas mehr in den Vordergrund.

Den Schreibstil finde ich gut. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen. Auch das Cover finde ich sehr schön und ansprechend. Die Wahl einen schwarzen Hintergrund zu wählen und dort mit Goldfolie eine Frauensilhouette abzubilden wirkt edel und hochwertig.

Insgesamt bleibt aber die Frage, warum das Buch nach Elektra benannt ist. Ich musste mich trotz der weniges Seiten zum Weiterlesen animieren und war stellenweise dabei aufzugeben. Das Weiterlesen lohnt sich ein Stück weit, denn das letzte Drittel finde ich deutlich stärker als die ersten Beiden.

Ob ich "Elektra, die hell Leuchtende" weiterempfehlen kann? Eher nicht.

Mir wurde ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.