Mutter und Tochter

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Berührend, ehrlich und poetisch – eine Geschichte über Angst, Hoffnung und die rettende Kraft des Erzählens
„Elf ist eine gerade Zahl“ hat mich tief bewegt. Martin Beyer erzählt die Geschichte von Katja und ihrer schwerkranken Tochter Paula so feinfühlig, dass man schon nach wenigen Seiten ganz in ihrer Welt ist – zwischen Krankenhausfluren, Hilflosigkeit und der zarten Hoffnung, dass Worte etwas heilen können, was Medizin allein nicht schafft.
Besonders beeindruckt hat mich, wie geschickt Beyer Realität und Fantasie miteinander verwebt: Während Katja ihrer Tochter eine Geschichte über ein Mädchen und einen Fuchs erzählt, spürt man, wie diese Märchenebene Trost spendet und zugleich die Angst spiegelt. Diese Wechsel zwischen harter Wirklichkeit und poetischer Flucht sind meisterhaft komponiert – nie kitschig, sondern voller Tiefe und Wahrheit.
Das Buch ist kein leichter Stoff, aber einer, der lange nachhallt. Es zeigt, dass Liebe und Fantasie auch in dunkelsten Stunden eine Form von Licht sein können.
Wer Bücher wie Ein ganzes halbes Jahr oder Die Mitte der Welt mag, wird hier eine ganz besondere, stille Intensität finden.
Fazit: Ein stilles Meisterwerk über das Erzählen als Lebensretter – traurig, tröstlich und wunderschön geschrieben. Fünf Sterne von Herzen.