Zwiegespalten

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cariola Avatar

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Zwiegespalten

Ich bin zwiegespalten. Das Buch wollte ich vor allem lesen, weil mich das wunderschön gestaltete Cover sofort angesprochen hat.
Das Buch ist im Wechsel zweigeteilt: Ein Teil erzählt die Geschichte von Katja und ihrer krebskranken Tochter Paula. Der andere Teil, „Der Fuchs und das Mädchen“, ist eine fiktive Erzählung, die Katja ihrer pubertierenden Tochter vorliest, um sie vor der bevorstehenden Operation abzulenken.

„11 ist eine gerade Zahl“ ist kein leichtes Buch. Wut, Angst vor dem Tod und Überforderung begleiten Katja ständig. Leider konnte ich mich mit ihr als Figur überhaupt nicht identifizieren oder mitfühlen, dabei bin ich selbst Mutter. Aber es gibt überhaupt nichts positives über sie zu sagen. Sie steckt in einer Depression, trinkt täglich Alkohol, stößt alle von sich und steckt in einem tiefen Loch. Ja, sie ist in einer Ausnahmesituation, aber es findet überhaupt keine Charakter Entwicklung während des ganzen Buches statt.

Die zweite Erzählebene hat mir dagegen sehr gut gefallen. Fantasievoll und atmosphärisch führt sie in eine Art Schattenreich. Mit diesen Figuren konnte ich viel stärker mitfühlen, und die Geschichte wirkt für mich lebendiger und echter, obwohl sie reine Fantasie ist. Der Autor schreibt wirklich gut – das zeigt er auf jeder Seite –, aber die Figuren der „realen“ Handlung bleiben für mich kühl, unnahbar und unverständlich.

Für mich auch schwierig: im Buch sind 3 verschiedene Schriftarten, um die Geschichte in der Geschichte von der anderen abzugrenzen. Leider unterscheiden sich beide nur minimal, sodass es schwierig ist, die beiden Erzählstränge auseinander zu halten. Besser wäre es gewesen zwei sehr unterschiedliche Schriften zu benutzen.

Leider nehme ich aus diesem Buch nicht viel mit – außer einem tollen Cover und einer schönen Geschichte innerhalb der Geschichte.