Ein Hoch auf das feenophantastische Sandwichkind

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
gluexklaus Avatar

Von

Vorneweg: Ich bin selbst leidgeprüftes Sandwichkind und habe mich sehr gefreut, dass eine meiner Leidensgenossin in diesem Buch die Hauptrolle einnimmt. Noch mehr gefreut habe ich mich, dass Elfie, was das Dasein der Sandwichkinder betrifft, genau meine Einstellung teilt. Jawoll, Sandwichkinder sind der Aufstrich. Und der Aufstrich, der Belag, das macht doch die eigentliche Qualität eines Sandwiches aus. Das Besondere am Sandwich sind nicht die Brotscheiben, seien sie auch noch so dick, das Wichtigste ist das Dazwischen. Wir Sandwichkinder sind die Würze, der Käse, die Wurst, die Schnitzel, unsere Geschwister nur Brot 😉. Und trotzdem müssen wir lauter schreien, um gehört zu werden und werden oft übersehen....
Die Geschichte geht meiner Meinung nach also ganz feenomenal und realistisch los.

So richtig viel verrät das Cover ja eigentlich nicht. Mir gefällt es aber sehr gut: die bunten, aber nicht zu bunten Farben, die kleinen witzigen Motive, die unterschiedlichen Schriftarten und -züge. Was hat es wohl mit den kleinen Bildern auf sich? Geflügelte Schweine? Bebrillte Totenköpfe? Das macht sehr neugierig.

Autorin Christina Wolff nimmt die Perspektive der Hauptfigur Elfrun, genannt Elfie, ein und schreibt in der Ich-Form. Das tut sie sehr lebendig, klar verständlich und witzig-unterhaltsam. Der lockere Sprachstil macht es den Lesern einfach, sofort in die Geschichte hinein zu finden. Dass ein Tagebucheintrag einer Fee eingeschoben wird, sorgt für Spannung und Abwechslung.

Mit Elfie konnte ich mich als Sandwichkind natürlich sofort identifizieren. Sie wird in der Familie oft nicht richtig wahrgenommen. Wie schwer muss es für sie sein, immer im Hintergrund zu bleiben und nie die erste Geige zu spielen? Elfie muss permanent Rücksicht nehmen, Rücksicht auf den hochbegabten jüngeren Bruder und den erfolgreichen älteren Bruder, der kurz vorm Abi steht. Sie gibt oft nach und kann nicht „Nein“ sagen, weil Sandwichkinder Harmonie brauchen und Angst davor haben, nicht mehr geliebt zu werden. Arme Elfie!
Und dann wird ausgerechnet sie von einem Feenstrahl getroffen. Als hätte sie nicht schon genug Probleme.
Was bedeutet das für Elfie? Kommt es zu peinlichen Situationen? Hat Elfie nun magische Kräfte, die sie kontrollieren kann? Wie wohl die Feen so sind? Arrogant oder eher liebenswürdig? Oder ganz anders? Was steht denn im Feenunterricht auf dem Lehrplan? Und bekommt Elfie bald auch endlich einmal die verdiente Aufmerksamkeit? Von der Familie und von Adriano?
Ich bin schon sehr neugierig, wie dieses feenomenale Abenteuer weitergeht und würde das Buch „Elfie- einfach feenomenal“ gerne mit meiner ältesten Tochter lesen. Die ist zwar kein Sandwichkind, aber Feen, magische und lustige Geschichten mag sie auch sehr gerne. Zudem schadet es sicher nicht, wenn sie auch einmal auf die Situation der Sandwichkinder hingewiesen wird 😉. In unserer Familie gibts nämlich gleich zwei davon.