Das erst Lesehighlight 2017°

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
renilein Avatar

Von

Ich bin hin und weg! Die Geschichte von Kim Nina Ocker ist grandios!
Es geht um Familie, um verpasste Chancen, um Abenteuer, um die Gelegenheit sich selbst zu finden und nicht zuletzt um Liebe.
Harlow ist gerade mit ihrem Studium fertig und überlegt nun, wie der große Plan ihres geregelten Lebens weitergehen soll, sehr zum Missfallen ihrer abenteuerlustigen Großmutter Eliza. Diese versucht schon seit Jahren ihre Enkelin zu mehr Spontanität und Lebenslust zu verführen. Bislang ohne Erfolg. Als die rüstige Dame aber einen Schlafanfall erleidet, ändert sich plötzlich alles. Eliza verliert so langsam ihren Lebensmut und Harlow wird vor Augen geführt, dass die Heldin ihrer Kindheit eben auch nur ein Mensch und nicht unverwundbar ist. Durch Zufall stößt sie beim Aufräumen auf eine Bucket-List, die Eliza als junge Frau voller Träume und Hoffnungen angefertigt hatte. Sie enthält die Dinge, die sie unbedingt erleben wollte. Da nur ein paar der Punkte bislang abgehakt sind, entschließt sich Harlow stellvertretend für ihre Oma, diese zu erledigen und begibt sich in das Abenteuer ihres Lebens. In den USA erfährt sie, wie spannend es sein kann, wenn man mal einfach keinen Plan hat und sie trifft den jungen deutschen Auswanderer Jesse, der doch so gar nicht in ihr Konzept passen will.
Puh...ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
Die Geschichte ist zuckersüß, witzig, romantisch und absolut berührend. Die Autorin hat einen fesselnden, aber trotzdem leichten Schreibstil und ihre Art der Erzählung hat zu keiner Sekunde Langeweile bei mir aufkommen lassen. Die Story wechselt immer mal wieder zu kurzen Episoden der Vergangenheit, wo der Leser erfährt, wie die Welt für Eliza und Harlow vor dem schicksalhaften Schlaganfall aussah. Diese Einblicke stehen immer im direkten Zusammenhang zu der gerade stattfindenden Handlung und lassen so Manches in neuem Licht erscheinen.
Auch ich habe eine herzensgute und ein bisschen verrückte Omi, die ich über alles liebe. Der Gedanke, sie plötzlich so schwach zu erleben und in ständiger Angst um sie zu sein, das konnte ich so gut nachvollziehen. Ich habe besonders am Ende jede Menge Tränen vergossen und mit Harlow mitgefiebert.
Die Aussage der Geschichte ist so wunderschön...
Es zeigt, dass ein Blick über den Tellerrand einem eine ganz neue Welt eröffnen kann und dass nichts schlimmer ist, als verpassten Chancen hinterhertrauern zu müssen oder aus Angst und Verunsicherung vielleicht die große Liebe verloren zu haben. Seid frei! ...nicht nur im Kopf, sondern auch in euren Herzen!
Ich lege jedem dieses tolle Buch ans Herz. Begebt euch auf einen Roadtrip, der besonderen Art und lasst euch von Elizas verrückten Ideen und Harlows großem Herzen bezaubern!!!