Der Road-Trip ihres Lebens

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
webervogel Avatar

Von

"Eliza will Fahrrad fahren" - diesen Titel fand ich erst einmal eher nichtssagend und auch das Cover dieses Romans hat mich nicht gleich angesprochen, denn es war mir ein bißchen zu kitschig. Aber die Leseprobe hat mich auf den Geschmack gebracht: Das Buch habe ich dann innerhalb von drei Tagen verschlungen und Harlow, die Hauptfigur, mit immer mehr Begeisterung auf ihrem USA-Trip begleitet. Eher wider Willen fliegt sie nach Seattle, um ab dort die Bucket List ihrer Oma abzuarbeiten, der lebenslustigen Eliza, die nach einem Schlanganfall im Krankenhaus liegt. Harlow ist alles andere als eine Abenteurerin: sehr vernünftig, strukturiert, vorsichtig. Aber sie liebt Eliza und will ihr diesen Wunsch erfüllen und die Dinge erleben, die diese nun nach ihrem Schlaganfall nicht mehr selbst angehen können wird. Dabei trifft Harlow den ziemlich entspannten Auswanderer Jesse, der vom Naturell her so ganz anders ist als sie.

Harlow ging mir manchmal etwas auf die Nerven, wenn sie sich wieder mal selbst im Weg stand. Dennoch war der Charakter und auch seine Entwicklung ziemlich schlüssig angelegt. Das Buch besteht aus einer guten Mischung aus Rückblicken und Gegenwart, man lernt insbesondere die Hauptfigur dabei gut kennen. Und auch der Road-Trip nimmt nach und nach an Fahrt auf und zieht den Leser in seinen Bann. Das Ganze ist gute Unterhaltung mit einer großzügigen Prise Tiefgründigkeit und auch Humor und Romantik kommen nicht zu kurz. Aber Vorsicht, kann Fernweh erzeugen ...