Tolle Idee

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rokat Avatar

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Harlows Grossmutter Eliza ist für sie die wichtigste Person im Leben, darum trifft es sie besonders hart, als die lebenslustige Grossmutter einen Schlaganfall erleidet und im Krankenhaus liegt. Beim Packen der Sachen für Eliza findet Harlow eine Bucket Liste, bei der erst einige Punkte abgestrichen sind. Einst von ihrer Grossmutter begonnen soll die Enkelin nun auf deren Wunsch hin aus ihrem Schneckenhaus ausbrechen und die Liste fertig machen. So macht sich Harlow auf dem Weg nach Amerika, um sich die Haare Lila zu färben, einen Matrosen zu küssen, auf einer Theke zu tanzen, etc. In Amerika trifft sie Jesse, welcher sie auf ihrer Reise begleitet..

Eine wunderbare Idee für ein Buch! Zudem die Bucket List zwar zu Zeiten von Elizas Jugend wohl topaktuell war, nun jedoch teilweise sehr witzig und speziell ist. Die Punkte locken Harlow aus ihrer Komfortzone und sie bringt sich selbst in skurrile, wunderbare und lustige Situationen. Das Buch ist manchmal ganz locker und leicht geschrieben, und zieht dann zurück in deprimierende Krankenzimmer von Eliza.

Eigentlich eine sehr schöne Geschichte, allerdings sind bei mir im Verlauf der Lektüre einige Kritikpunkte aufgetreten. Einerseits die Protagonisten: Harlow wirkt mir etwas gar ängstlich und altmodisch für eine junge Frau. Sie scheint keine Hobbies zu haben und sich nichts zu getrauen, aber trotzdem macht sie dann plötzlich leichtsinnige Sachen. Obwohl man von ihr am meisten erfährt, erfährt man wenig von ihr als Person. Und von den anderen Protagonisten erfährt man noch weniger. Jesses Geschichte wäre ganz bestimmt spannend gewesen, aber sie wird nur flüchtig gestreift. Auch Elizas Geschichte hätte man noch besser in das Buch einbauen können.

Auch vom Schluss des Buches war ich etwas enttäuscht. Der Road Trip zieht sich gemächlich durch das Buch, bis plötzlich etwas (nicht allzu Unerwartetes) geschieht, und innerhalb weniger Seiten – Hektik Hektik – alles anders ist, Entscheidungen getroffen werden, und Buch fertig. Ein kleiner Epilog als Versöhnung reicht mir dann nicht…

Ein nettes Buch, leicht zum lesen, aber mehr nicht. 3 Sterne von mir.