Liebenswert, aber harmlos

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nataliegoodman Avatar

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Elli ist einfach nett. Sie ist eine freundliche 60-Jährige mit finanziellen Problemen, die ihre Leidenschaft für's Kino zum Beruf gemacht hat. Mal abgesehen von ihrer Schwester Doro mag sie eigentlich jeder. Elli ist eine Protagonistin, die man auf Anhieb mag, die aber keine richtigen Ecken und Kanten hat.

Genauso ist auch die Handlung - sobald Probleme auftauchen, kommt die Lösung mit großen Schritten heran geeilt. Elli steht vor dem Bankrott? Eine Erbschaft ist direkt im Anflug! Ihr Auto gibt auf der Reise nach Italien plötzlich den Geist auf? Ein freundlicher Deutscher nimmt sie mit, fährt sie zu ihrem Ziel und sie verlieben sich! Neben der Pleite und dem Platten gibt es zwar noch weitere Probleme, aber da kurz nach der Einführung eines jeden Problems gleich eine potentielle Lösung am Horizont auftaucht, nimmt das ein bisschen die Spannung. Und natürlich gibt es in allen Bereichen ein Happy End.

Geschichte und Personen sind zwar ziemlich oberflächlich und belanglos, aber unterhalten gut. Das Buch ist in nettem Plauderton geschrieben und liest sich so sehr einfach und schnell. Trotz aller Kritik habe ich mich - bis auf einige wenige Stellen - nie beim Lesen gelangweilt. Dadurch dass alles irgendwie nur an der Oberfläche kratzt, habe ich zwar auch nie wirklich mitgefiebert, mich aber trotzdem gut unterhalten gefühlt. Gut gefallen hat mir, dass Ellis Leidenschaft für den Film immer anklang, indem sie Situationen in ihrem Leben mit Filmszenen verglich. Das hätte vor allem im hinteren Teil auch noch mit vorkommen können.

"Elli gibt den Löffel ab" ist ein locker-leichtes Buch für den Sommerurlaub. Es macht auch direkt Lust auf einen Italien-Urlaub.