Locker und leicht

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alinescot Avatar

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Elli hat es nicht leicht momentan. Ihre Videothek läuft mehr schlecht als recht, auf ihrem Konto sieht es richtig düster aus, ihr Kegelclub dezimiert sich regelrecht, weil die Mitglieder entweder sterben oder wegziehen. Sie ist Witwe, 60 Jahre alt und Kinder hat sie auch keine. Dann bekommt sie einen Brief aus Capri, indem ihr ein alter Freund aus Kindertagen ihr etwas von einer Erbschaft schreibt die Elli bekommen soll. Ohne lange zu überlegen packt Elli ihre Koffer und die Reise beginnt.

"Elli gibt den Löffel ab" ist leichte, heitere aber dennoch unterhaltsame Kost. Es geht darum auch mal etwas in seinem Leben zu wagen und über seinen eigenen Schatten zu springen. Die verschiedenen Charaktere sind genügend ausgeleuchtet und Elli muss man einfach gerne haben, auch wenn sie manchmal etwas naiv erscheint. Was mich ein bisschen gestört hatte war, das die Autorin Elli älter machte als sie eigentlich ist. Elli ist doch erst 60, aber manchmal kam sie richtig altbacken rüber.
Die erste Hälfte das Buch gefiel mir richtig gut. Elli erfährt viel neues und erlebt auch einiges. Ab der zweiten Hälfte stockt die Geschichte dann. Manchmal wurde es mir zu gefühlsduselig, die Handlung wurde vorhersehbar, die Charaktere durchschaubar. In die Klischeekiste wurde auch kräftig gegriffen.
Der Stil der Autorin ist leicht und flüssig. Sie kann Landschaften und Ereignisse sehr schön und bildhaft beschreiben. Capris Charme wird gut eingefangen und macht Lust auf Urlaub.
Alles in allem ein hübsche Geschichte für zwischendurch.
Für alle geeignet die Happy Ends lieben und mal (auch geistig) abschalten wollen.