Ziel verfehlt

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murksy Avatar

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Eigentlich schade. Die Ausgangsstory war ganz vielversprechend. Elli, 60 Jahre und kein bisschen leise, steht vor dem finanziellen Aus. Immer weniger Videos werden ausgeliehen, auch das Altenheim kann ihre kleinen Filmvorführungen nicht mehr bezahlen. Guter Rat ist teuer. Da kommt ein merkwürdiger Brief: eine Erbschaft auf Capri! Elli macht sich auf den Weg. Ihre Mutter hat dort oft Urlaub gemacht, aber Verwandte? Komisch. Der Weg nach Capri im klapprigen Auto wird durch eine Panne gebremst. Doch ein freundlicher Globetrotter nimmt sie im Wohnmobil mit, Elli ist von dem Mann angetan. Leider vergisst Elli beim Abschied ihre Papiere und ihr Geld im Fahrzeug. Und zu allem Unglück trifft Elli auf der Fähre auch noch ihre Schwester, mit der sie schon ewig keinen Kontakt mehr hatte. Auf Capri werden die Beiden von Fabrizio empfangen, der die Schwestern auf die Insel gelockt hat, um die Pension (das Erbe) zu retten. Er ging davon aus, dass die Schwestern einen gemeinen Spekulanten ausbooten könnten, der das Anwesen kaufen will. Doch die Frauen wollen verkaufen. Zudem kommt noch das Geheimnis der Erbschaft. Warum sollen die Frauen aus Deutschland erben? Der Verdacht erhärtet sich, dass die Mutter einen Liebhaber auf der Insel hatte. Ist dieser Mann sogar der Vater der Mädchen gewesen? Rätsel über Rätsel.

Wie gesagt, die Geschichte hat viel zu bieten. Aber was dann folgt ist nur eine seichte Aufreihung von netten Zufälligkeiten. Der nette Wohnmobilfahrer, der natürlich auch nach Capri kommt, um Elli die Papiere zurückzubringen. Die beiden Schwestern, die sich wieder näher kommen. Die allzu harmonische Auflösung aller Probleme. Das ist mir alles zu weich gezeichnet. Nichts gegen gute Laune Bücher, aber hier fehlt jegliche Spannung und Überraschung. Alles wirkt gestellt, zu viele Zufälle und wundersame Begegnungen. Zuviel rosarote Brille und zu wenig Logik. Schade.