Elsas Küche

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Die Grundidee bzw. der Klappentext des Romans von Marc Fitten klingt vielversprechend. Elsa, Meisterköchin und Restaurantbesitzerin möchte den berühmten Restaurantkritiker aus der Zeitung „Le Gourmand“ auf ihr Restaurant aufmerksam machen und die „Silberne Suppenkelle“, eine der höchsten Auszeichnungen der ungarischen Gastronomie, erlangen.

Was erwartet der Leser bei solch einem Klappentext? Er erwartet Leidenschaft fürs Kochen, interessante Rezepte und hofft, dass ihm schon beim Lesen das Wasser im Mund zusammen läuft. Leider bleibt das Buch auf weiten Teilen hinter diesen Erwartungen zurück. Der Leser muss sich hingegen über weite Strecken mit einer deprimierten und lustlosen Hauptperson arrangieren. Zudem bleibt das Geschehen über weite Strecken sehr oberflächlich und anonym. Gerade zu Beginn des Buches hat man das Gefühl, dass Handlungen von Elsa nur so aneinandergereiht werden. Dies führt eher zu Verwirrung, als dass dadurch eine spontane bzw. betriebsame Stimmung erzeugt wird wie man es vermuten könnte. Zudem stellt man sich die Frage, warum der Küchenchef, der eine sehr intensive Beziehung zu Elsa führt, neben vielen anderen Personen keinen Namen erhält.

Das Buch gliedert sich in zwei Teile. So ist die „Haupthandlung“ die Bemühung um die „Silberne Suppenkelle“ nach dem ersten Teil so gut wie abgeschlossen. Im zweiten Teil des Buches wird die Geschichte mit der Bande Roma-Kinder stark ausgedehnt, wodurch die Grundidee des Buches leider aus dem Auge verloren wird. Der Leser bekommt den Eindruck, dass hier ein Nebenschauplatz künstlich ausgeschlachtet wird.

Alles in allem bleibt Elsas Küche weit hinter den Erwartungen zurück. Sollte der Leser sich selbst schon in einer schlechten Stimmung befinden, so trägt Elsas Küche nicht zur Aufbesserung dieser bei.