Sehr viele Schubladen

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cracklinrosie Avatar

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Der Autor schildert in der Leseprobe ganz unterschiedliche Typen von Müttern (ich hoffe, im weiteren Verlauf kommen die Väter auch noch dran) und deren Verhaltensweisen im Umgang mit ihren Kindern. Liest sich zwar ganz witzig, aber mit sind da deutlich zu viele Schubladen vorhanden. Es gibt nur Extreme. Das mag in einer Comedy-Veranstaltung üblich sein, dass man übertreibt bis zur Schmerzgrenze, aber dafür war mir die Leseprobe nun wieder nicht humorig genug. Dafür war zu wenig Sarkasmus vorhanden, sondern der Witz eher ausschließlich auf Vorurteile aufgebaut. 

Jede Mutter passt in eine Schublade (ich vermute, dass das bei den Vätern nicht anders sein wird), und zwar genau nach Schablone - keine Abweichung, keine Ausnahme! Solche Typen wie in diesem Buch geschildert gibt es gar nicht. Man erkennt einen Punkt in den Schilderungen einer Person wieder, aber die übrigen 8-10 Verhaltensauffälligkeiten eben nicht. Ich habe selbst 3 inzwischen erwachsene Kinder und ich hätte mir von jeder der Schubladen 1 Punkt heraus suchen können - und einige waren gar nicht vertreten. Und genau so sah es bei den mir bekannten Müttern auch aus. Da gab es natürlich auch Helis, aber denen war tlw. vollkommen egal, ob der Brei bio war oder von Aldi. Die cremten auch nicht pausenlos. Und es gab auch Karriere-Mütter mit Geld - die hatten weder Putzfrau noch Kindermädchen und kauften ihre Kinderkleidung auch gerne auf Kindersachenbörsen und behandelten wie selbstverständlich ihre Kinder auch homöopathisch - was der Autor ja offenbar lediglich als hippe Modeerscheinung betrachtet. 

Mir ist dieses Buch zu einfarbig und dadurch auch zu langweilig, weil durchschaubar. Wer sich einfach mal etwas amüsieren will, für den mag das Buch ein Zeitvertreib sein. Für mich ist es definitiv nichts!