Mücke oder Elefant? Das ist die Frage.

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moosi Avatar

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Mein erster Gedanke: Oh Gott, eine weitere Geschichte über eine (etwas verspätete) Midlifecrisis...

Seiten später muss ich sagen: Die "desaströse Anreise" der Eheleute Bergmann nach Nizza zur studierenden Tochter Lilly war äußerst unterhaltsam! Meine Befürchtung klischeehafter Eheprobleme hat sich nicht bewahrheitet. Stattdessen eröffnete sich mir eine lebhafte, absolut vorstellbare Gestalt von Georg Bergmann. Als dieser dann, in Nizza angekommen, in den Hintergrund der Geschichte tritt, flacht die Spannung in meinen Augen etwas ab. Doch nun baut sich die Handllung um Tochter Lilly auf, die vermutlich noch einige Überraschungen für Mutter Emma bereithalten wird!

Emmas Vorliebe für Düfte scheint, wie der Titel des Buches "Emma verduftet" bereits verrät, der rote Faden unter den Handlungssträngen zu sein. Während des Lesens blieb es nicht aus, dass ich an Patrick Süskinds "Parfüm" erinnert war: die Magie der Düfte geographisch platziert in Frankreich. Das macht aber nichts, mir gefällt diese Duftthematik.

Letztendlich finde ich, dass der Titel, das Cover und auch der kurze Einblick in den Inhalt des Buches der eigentlichen Story nicht gerecht wird. Der Inhalt des Buches ist sehr viel unterhaltsamer und mitreißender als das Äußere vermuten lässt. Daran sieht man wieder, dass man manchmal einfach drauflos lesen sollte, statt dem Klappentext zu viel Gewicht zu schenken! Die Leseprobe gefällt mir gut, es stellt sich mir aber die Frage, ob die Story insgesamt eher einer Mücke oder einem Elefanten entspricht, d.h. ob sie Spannung aufbauen und halten kann oder eben nicht.