Plantage des Todes

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theresia626 Avatar

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Emma Caldridge, Marathonläuferin und Biochemikerin, arbeitet für die Firma Pure Chemistry und sucht nachts in der Wüste von New Mexiko, relativ nahe an der Grenze zu Mexiko, nach nachtblühenden Pflanzen. Dabei entdeckt sie einen Transport von Menschenhändlern. Nach einer Verfolgungsjagd wird sie gefangengenommen und auf einem Lastwagen zur Hazienda des Drogenbosses La Valle nach Mexiko gebracht. Dort begegnet sie Oswald Kroger, einem intelligenten jungen Mann, der unter chronischem Geldmangel leidet und für achttausend Dollar bereit ist, ein paar Ladungen Marihuana von Mexiko nach Phoenix zu transportieren. La Valle, der nicht nur Drogen schmuggelt und als Schlepper tätig ist, betreibt auch Organhandel.  „In Wahrheit ist ihm jedes Leben gleich wenig wert.“ S. 41. Seine Hanfplantagen sind von einer mysteriösen Krankheit befallen, die Wanderarbeiter sterben innerhalb von achtundvierzig Stunden. Zwei Gruppen sind schon gestorben und auch die Geliebte von La Valle hat erste Anzeichen der Krankheit, obwohl sie niemals mit den kranken Pflanzen in Kontakt gekommen ist. Als La Valle erfährt, daß Emma Chemikerin ist, bleibt sie am Leben, vorerst. „Du hast sieben Tage Zeit, rauszufinden, was diese Männer umbringt. Wenn Du versagst, stirbst Du.“ S. 32 Wird sie es schaffen und kann sie Oz vertrauen?
 „Emmas Angst“ von Jamie Freveletti ist leichte Thrillerkost, flüssig geschrieben und schnell zu Ende. Da ich die beiden Vorgänger „Lauf“ und „Flieh“ nicht gelesen habe, fehlte mir zu einigen Personen, die Teil der Handlung werden, der Bezug. Hier wäre es interessanter gewesen, wenn die Autorin eine kleine erklärende Rückblende eingebaut, oder ganz einfach einen Prolog nach dem Motto: „Was bisher geschah“ geschrieben hätte.  Auch bringt die Autorin auf S. 40 die toten Frauen von Ciudad Juárez ins Spiel und nimmt im späteren Verlauf hierauf nur mit ein paar Sätzen nochmals Bezug. Da La Valle an diesen grauenhaften (auf Wahrheit beruhenden) Verbrechen an über 400, meist jungen Frauen beteiligt gewesen sein soll, hätte ich mir gewünscht, daß die Autorin diese Thematik weiter ausbaut und in den Handlungsverlauf einfließen läßt. Der Thriller ist sehr auf Action ausgerichtet, leider etwas oberflächlich und zum größten Teil von glücklichen Zufällen geprägt. Verfolgungsjagden zu Fuß, zu Lande und in der Luft sowie gefährliche Schießereien machen ihn zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.