Lachhaft und bösartig, wie erwartet

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wechselbalg Avatar

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Ach, machen wir uns nichts vor - dieses Buch ist neolib shit, sonst nichts. Lunz ist bestenfalls naiv, in eine dicke Schicht Watte gepackt. Ihre Analyse von Krieg als "Zeichen emotionaler Unreife" von "hyperemotionalen Männern, deren Emotionskontrolle zu wünschen übrig lässt", ist lachhaft - über (Neo)Kolonialismus und deutschen Profit an Waffengeschäften fällt kein Wort. Staaten und Regierungen sind eigentlich toll, wenn doch alle mal tief durchatmen und sich beruhigen würden. Der Genozid, den Israel an Palästinenser*innen verübt, wird als "Einsätze im Gazastreifen" verharmlost, zu Lunz' "widerständigen Frauen" zählt ausgerechnet Israel-Fan und Grünen-Parteimitglied Luisa Neubauer, ein bisschen horse shoe theory ist auch dabei, von Systemkritik keine Spur weit und breit, kein Wort. Lunz will nicht, dass sich was verändert, sie steht nur auf die Optik, wenn Thatcher, Merkel oder Harris auch mal die Bomben schicken.