Die Basis der persönlichen politischen Grundhaltung

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Kristina Lunz schreibt in ihrem Buch "Empathie und Widerstand" über genau diese beiden, sich vermeintlich entgegenstehenden Begriffe. Dabei zeigt sie auf, dass sich Empathie und Widerstand nicht unbedingt widersprechen müssen; sie sich vielmehr gut ergänzen können und ein Handwerkszeug bieten, sich in unserer Gesellschaft und politischen Welt zu positionieren. Dabei gilt es, immer wieder auszuhandeln, bis wann die entgegengebrachte Empathie reichen sollte, um anderen grundlegend offen zu begegnen, und wann Widerstand vonnöten ist, um nicht mit den eigenen Werten zu brechen, so Lunz.

Dadurch, dass Kristina Lunz in ihrem essayistischen Sachbuch ihre eigenen Erfahrungen und Eindrücke immer wieder wissenschaftlich untermauert, schafft sie es, eine Nahbarkeit und gleichzeitige Dringlichkeit zu vermitteln.
Für mich ist es ein Buch, das es sich zu lesen lohnt, um sich auf die grundlegene persönliche Leitlinie zu besinnen, die hilft, in einer politischen Welt klarzukommen. In einer Welt, die nie nur weiß oder schwarz ist, sondern viele Grautöne besitzt und es deshalb Aushandlungsprozesse bedarf, um immer wieder den Spagat zwischen Empathie und Widerstand zu meistern. Sehr deutlich wird im Buch also, was es in der heutigen Zeit als politischer Mensch bedeutet, verschiedene Zustände und Gefühle immer wieder gleichzeitig aushalten zu müssen.